Diplomatische Offensive in Richtung Bahrain und Russland
Redaktion
,
Irak wirbt um Unterstützung in Golfstaaten und Russland
Außenminister Sabri in Bahrain - Vizepräsident Ramadan trifft Moskaus Botschafter
Dubai/Manama/Amman - Mit einer diplomatischen Offensive
versucht der Irak eine neue scharfe UNO-Resolution und einen
drohenden Militärschlag der USA zu verhindern. Der irakische
Außenminister Naji Sabri übergab am Samstag bei einem Besuch in
Bahrain einen Brief von Präsident Saddam Hussein an den König des
Golfemirats, Scheich Hamad bin Isa el Khalifa. Nach Angaben der
offiziellen bahrainischen Nachrichtenagentur forderte Scheich Hamad
den Irak auf, alle UNO-Resolutionen zu erfüllen. Er lobte zugleich
die Wiederaufnahme der Gespräche zwischen Bagdad und der UNO über
eine Rückkehr der Waffeninspektoren in den Irak.
Sabri warnte davor, dass ein US-Angriff auf sein Land die
Stabilität des gesamten Nahen Ostens gefährden würde. Die Region
stehe einer "gefährlichen Bedrohung" gegenüber, sagte der
Außenminister nach Angaben des britischen Senders BBC in der
Hauptstadt Manama.
Sabri hält sich seit Freitag in Bahrain auf, das ein wichtiger
Verbündeter der USA und Heimat der Fünften US-Flotte ist. Der
irakische Außenminister wolle noch im Oman, den Vereinigten
Arabischen Emiraten und in Katar um Solidarität mit Bagdad gegenüber
Washington werben.
Treffen mit dem russischen Botschafter
Unterdessen traf sich der irakische Vizepräsident Taha Yassin
Ramadan zum zweiten Mal innerhalb von 48 Stunden mit dem russischen
Botschafter in Bagdad, Alexander Testorensko. Dabei wollte Ramadan
die russische Regierung drängen, eine neue schärfere UNO-Resolution
der USA im Weltsicherheitsrat mit einem Veto zu Fall zu bringen, wie
arabische Diplomaten in der jordanischen Hauptstadt Amman sagten.
Ramadan und der Botschafter hätten am Samstag "die fortgeschrittenen
Beziehungen zwischen den beiden befreundeten Ländern erörtert",
meldete die staatliche irakische Nachrichtenagentur INA.
Der russische Außenminister Igor Iwanow hatte bei einer
gemeinsamen Pressekonferenz mit Außenministerin Benita
Ferrero-Waldner am Mittwoch in Moskau gesagt, dass sich sein Land
über einen neuen Resolutionsentwurf "Gedanken machen könnte", wenn
dieser für die erfolgreiche Arbeit der Waffeninspektoren entscheidend
sei. Diese Äußerung Iwanows war im Irak und den übrigen arabischen
Ländern mit Aufmerksamkeit registriert worden.(APA/dpa)
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