Boston - Der so genannte "Schuhbomber" Richard Reid hat
sich am Freitag dazu bekannt, einen Bombenanschlag auf ein Flugzeug
versucht zu haben. Er sei ein Anhänger von Osama bin Laden. Er
erkenne das amerikanische Justizsystem nicht an, bestätigte aber,
dass er Handlungen begangen habe, wie sie ihm vorgeworfen werden.
Reid hatte die US-Behörden zu Beginn der Woche mit der Ankündigung
überrascht, dass er sich schuldig bekennen wolle. Er vermeidet damit
einen öffentlichen Prozess.
Der 29-jährige Reid hatte am 22. Dezember vergangenen Jahres
während eines Fluges von Paris nach Miami versucht, eine in seinem
Turnschuh eingebaute Bombe zu zünden. Er konnte jedoch von der
Besatzung und Passagieren überwältigt worden. Neben versuchtem Mord
an den 197 Fluggästen und Besatzungsmitgliedern werden dem britischen
Staatsbürger unter anderem Verbindungen zum Terrornetzwerk El Kaida
vorgeworfen.
Der Prozess gegen Reid soll am 4. November beginnen. Nach
amerikanischem Recht kann auf die Hauptverhandlung aber verzichtet
werden, wenn sich der Angeklagte vorher in einer Vereinbarung mit der
Staatsanwaltschaft schuldig bekennt.
Strafmaß am 8.Jänner
Reid akzeptierte vor
einem Richter in Boston (US-Bundesstaat Massachusetts) am Freitag
nach Fernsehberichten alle acht Anklagepunkte. Das Strafmaß soll am
8. Jänner kommenden Jahres verkündet werden. Reid muss mit einer
Haftstrafe von 60 Jahren bis lebenslänglich rechnen. (APA/AP)