Wien - 20.000 Jugendliche in Österreich haben keine berufliche Zukunftsperspektive. Das Regierungsversprechen von einem Schwerpunkt Bildung habe sich als "Überschrift ohne Inhalt" entpuppt, sagte AK-Präsident Herbert Tumpel, bei einer Pressekonferenz. Um die Jugendarbeitslosigkeit zu senken, fordert die Arbeiterkammer Reformen bei der Ausbildung und zusätzliche Ausbildungsplätze in berufsbildenden Schulen.Mehr als 7000 Jugendliche oder fast acht Prozent jedes Jahrgangs machen nach der Pflichtschule keine weitere Ausbildung. 6000 Jugendliche, bekommen keinen Platz an einer berufsbildenden mittleren oder höheren Schule, geht aus einer AK-Studie hervor. 7000 Jugendliche an berufsbildenden Schulen sind unzufrieden und sagen: "Das ist nicht die Ausbildung, die ich möchte und brauche." Budget eingefroren Die Regierung habe das Budget für die berufsbildenden Schulen seit dem Jahr 2000 eingefroren. Statt mehr Schulplätze zu schaffen, werde versucht, etwa mit dem Repetierverbot an berufsbildenden Schulen die Bilanz zu schönen, kritisierte die AK. Ausbildung sei jedoch der Schlüssel für gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Damit alle Jugendlichen eine berufliche Zukunftsperspektive haben, fordert Tumpel österreichweit zusätzlich 6000 Ausbildungsplätze an berufsbildenden Schulen, was österreichweit fünf zusätzliche Schulen bedeuten würde. Weiters müsste das Repetierverbot fallen und es müsste möglich sein, den Hauptschulabschluss gebührenfrei nachzuholen. Derzeit haben fast 5000 Jugendliche oder fünf Prozent jedes Jahrgangs keinen positiven Pflichtschulabschluss. (APA, DER STANDARD, Printausgabe 5.10.2002)