Hintergrund ist der Konflikt zwischen Italien und Deutschland um den Führungsanspruch beim Galileo-Projekt in der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA. Beide Länder wollen dem Vernehmen nach als Hauptgeldgeber der ESA auftreten und damit die Leitung des ca. 3,4 Mrd. Euro schweren Galileo-Programms übernehmen. Das neue Navigationssystem soll voraussichtlich ab 2008 funktionsfähig sein. (APA)
IT-Business
Prodi ruft Berlin und Rom zu Einsicht bei Galileo auf
Offizieller Brief fordert zur Bereinigung der Differenzen auf
Um den deutsch-italienischen Streit beim
geplanten Satellitennavigationssystem Galileo beizulegen, hat EU-
Kommissionspräsident Prodi jetzt einen offiziellen Brief an die
beiden Regierungschefs geschrieben. Prodi ruft Bundeskanzler Schröder
und den italienischen Premier Berlusconi dazu auf, "alle
erforderlichen Maßnahmen zu treffen, um die Situation so schnell wie
möglich zu bereinigen".
Unglaubwürdig
Die Verzögerung des gemeinsamen Unternehmens Galileo beschädige
die internationale Glaubwürdigkeit der EU und wirke sich negativ auf
die Verhandlungen mit den USA aus. "Wir von deutscher Seite haben uns
korrekt an die ESA-Regeln gehalten, andere sind davon abgewichen",
sagte der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Ralf Nagel, am
Rande des EU-Verkehrsrats am Donnerstag in Luxemburg zum Konflikt
mit Italien. Laut Nagel gibt es gewisse ESA-Schlüssel, nach denen die
Zahlungen für das Galileo-Projekt anhand des Bruttosozialprodukts
(BSP) ermittelt werden.
Streitigkeiten