Österreich
Fall Jakob Metzler: Rätsel um Tatmotiv
Details von Vernehhmung des tatverdächtigen 27-jährigen Jus-Studenten erwartet
Frankfurt/Main - Neue Erkenntnisse im Mordfall Jakob von
Metzler erwarten sich die Ermittlungsbehörden von einem neuerlichen
Verhör des Hauptverdächtigen. Der 27 Jahre alte Jura-Student soll
nach Angaben der Staatsanwaltschaft an diesem Freitag weiter befragt
werden. Denn auch eine knappe Woche nach der Entführung ist das Motiv
des mutmaßlichen Täters völlig unklar. Hinweise auf den Ablauf der Tat erhoffen sich die Polizei und
Staatsanwaltschaft von einer genaueren Auswertung des
Obduktionsberichts. Nach dem vorläufigen Untersuchungsergebnis ist
Jakob wahrscheinlich erstickt, am Hals des Elfjährigen fanden
Gerichtsmediziner massive Würgemale. Ob der Bub tatsächlich erwürgt
wurde oder ertrank, sollten weitere Untersuchungen klären.
Die Spurensicherung wurde indes am Donnerstagabend abgeschlossen.
Am Ort der Lösegeldübergabe im Frankfurter Stadtwald wurden bis zum
Einbruch der Dunkelheit noch Spuren gesichert. An dem Waldsee bei
Schlüchtern, in dem Jakobs Leiche gefunden worden war, hatte die
Polizei bereits am Mittwochabend die Suche eingestellt.
Nach bisherigem Erkenntnisstand soll der Jura-Student den Buben am
Freitag nach Schulschluss im Stadtteil Sachsenhausen entführt und
eine Millionen Euro Lösegeld gefordert haben. Jakob wurde der
Obduktion zufolge bereits am Freitag oder Samstag getötet. In der
Nacht auf Montag wurde das Lösegeld übergeben. Am Montagnachmittag
wurde der Verdächtige gefasst, das Geld fanden Beamte in seiner
Wohnung. Am Dienstag entdeckte die Polizei Jakobs Leiche nach einem
Hinweis des Studenten, es erging Haftbefehl wegen Mordes und
erpresserischen Menschenraubes. Von einem Sexualverbrechen geht die
Polizei nicht aus.
(APA/dpa)