Europa
OSZE berät über Bildung eigener Friedenskräfte
Internationale Organisation braucht eigene Einheiten in Krisenregionen
Wien - Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in
Europa (OSZE) hat am Mittwoch Beratungen über die Bildung eigener
Friedenskräfte begonnen. Wie die APA aus diplomatischen Kreisen der
OSZE erfahren hat, wurde in der ersten Sitzung des Forums für
Sicherheitskooperation (FSC, operativer Körper für militärische
Fragen der OSZE, Anm.) die Frage der Operationalisierung eigener
Friedenseinheiten erörtert. Mehr als 20 Delegationen nahmen an den Diskussionen teil. Es sei
vereinbart worden, dass diesbezügliche Beratungen außer im FSC
(derzeit unter jugoslawischem Vorsitz) auch vor dem Ständigen Rat der
OSZE geführt werden müssten. Erwartet werde nun, dass die Frage
eigener Friedenseinheiten bei der OSZE-Gipfelkonferenz im Dezember
erörtert werde, hieß es aus diplomatischen Kreisen.
Die Idee, eigene OSZE-Friedenseinheiten zu formieren, stammt noch
aus dem Jahr 1992 (KSZE-Folgekonferenz von Helsinki). Vor der
Sommerpause in diesem Jahr hatte die russische OSZE-Delegation dieses
Thema erneut aktualisiert.
Weil mittlerweile viele andere internationale Organisationen
eigene militärische Einheiten gebildet hätten, betrachte es auch die
OSZE als notwendig, eigene Friedenskräfte für Krisenregionen
aufzustellen, verlautete aus diplomatischen Kreisen. (APA)