Kosovo
Kroatische Serbin für Kriegsverbrechen verurteilt
13 Jahre Haft für Beteiligung an Hinrichtungen an kroatischen Zivilisten
Zagreb - Ein Gericht in der kroatischen Adria-Stadt
Zadar hat eine zur serbischen Volksgruppe gehörende Krankenschwester
wegen Kriegsverbrechen zu 13 Jahren Haft verurteilt. Zorana Banic
(51) sei 1991 an Hinrichtungen von 34 kroatischen Zivilisten im Dorf
Skabrnja bei Zadar beteiligt gewesen, zitierte die Nachrichtenagentur
Hina am Mittwoch aus dem Urteilsspruch. Es sei nicht festzustellen,
ob sie selbst gemordet habe. Sie habe aber zweifelsfrei Menschen aus
ihren Häusern verschleppt, bevor sie hingerichtet worden seien.Verurteilte forderte unabhängiges Verfahren in Den Haag
Banic verlangte unter Protest, an das UN-Kriegsverbrechertribunal
in Den Haag (ICTY) überstellt zu werden. Sie habe in Kroatien kein
unabhängiges Verfahren bekommen. Die Frau war im vergangenen Jahr in
der Schweiz wegen eines internationalen Haftbefehls festgenommen
worden. Für ihre Überstellung nach Kroatien hatte Bern die Aufnahme
eines neuen Verfahrens zur Bedingung gemacht.
Bereits 1998 zu 20 Jahren Haft verurteilt
Die aus Kroatien stammende Serbin war bereits 1998 in Abwesenheit
zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, weil sie als Mitglied
paramilitärischer Serben-Verbände Verbrechen begangen haben soll.
Damals wurde festgestellt, die Krankenschwester sei an der Erstürmung
der Ortschaft Skabrnja am 18. November 1991 beteiligt gewesen.
Serbische Einheiten hätten dort überwiegend ältere kroatische
Zivilisten getötet und deren Häuser niedergebrannt. (APA/dpa)