Graz - Für ihre wissenschaftliche Beschäftigung mit Fragen des Alterns werden drei Wissenschafterinnen an der Grazer Karl-Franzens-Universität ausgezeichnet. Die mit je je 1.500 Euro dotierten Paul-Petry-Preise gehen an die Erwachsenbildnerin und Gerontologin Herta Bacher, die Gerontologin und Plegedirektorin des Gerontologischen Krankenhauses der Stadt Graz, Waltraud Haas, sowie die Theologin Inge Lang.Bisher immer Frauen ausgezeichnet Bereits zum vierten Mal verleiht die Universität Graz am Mittwoch die Paul-Petry-Preise für Alterswissenschaften. Mit der Vergabe des Preises honoriert die Universität Graz die Qualität der wissenschaftlichen Arbeiten zu Aspekten des Älterwerdens aus dem Blickwinkel verschiedener Disziplinen. Auffallend ist, dass die bisherigen Preisträger ausschließlich weiblichen Geschlechts sind. "Das hängt wohl auch damit zusammen, dass sich bisher überwiegend Frauen dieser Thematik widmen", so die Leiterin der Lehrganges "Interdisziplinäre Gerontologie/ Alterswissenschaften" und Mitglied der Jury zum Paul-Petry-Preis, Gertrud Simon. Herta Bacher, Waltraud Haas und Inge Lang Für ihre Arbeit über den Wert der Biografiearbeit mit alten Menschen wurde die Grazer Erwachsenenbildnerin und Gerontologin Herta Bacher ausgezeichnet. Ein Konzept zur Implementierung der Qualitätssicherung in der stationären Altenpflege hat die Gerontologin und Pflegedirektorin am Geriatrischen Krankenhaus der Stadt Graz, Waltraud Haas, erarbeitet. Unterschiedliche Formen des Zusammenleben von Jung in Alt in bäuerlichen Familien in der Steiermark stehen im Mittelpunkt der Dissertation der Grazer Theologin Inge Lang, die den Paul-Petry-Preis als Dissertationsstipendium erhält. "Es ist uns wichtig, Wissenschafterinnen zu fördern, die sonst nicht viel Anerkennung bekommen", erklärt der ehemalige Grazer Rektor und ebenfalls Jurymitglied Helmut Konrad, das Ziel der jährlichen Auszeichnung. Die Alterswissenschaften würden oft auf Pädagogik reduziert werden. Aber auch Ernährungswissenschaften, Bewegungslehre, Architektur und viele andere Disziplinen würden eine große Rolle spielen, betont Konrad. Förderer Paul Petry Benannt ist die Auszeichnung nach dem großen Förderer der Alterswissenschaften an der Universität Graz, Paul Petry. Der aus Köln stammende, im Jahr 1999 verstorbene Architekt, der sich zeitlebens mit der Errichtung altersgerechter Architektur beschäftigt hat, kam über die Grazer Technische Universität in Kontakt mit der Grazer Universität und ihren Bemühungen im Bereich der Alterswissenschaften. Durch die im Jahr 1998 von Petry eingerichtete Stiftung wurde an der Universität die Vergabe der Auszeichnungen ermöglicht. Durch seine finanzielle Zuwendungen ermöglichte Petry aber auch den Start des bislang österreichweit einzigen Universitätslehrganges für "Interdisziplinäre Gerontologie" an der Grazer Universität. Der Universitätslehrgang stellt eine praxisorientierte wissenschaftliche Weiterbildung für Personen aller Altersgruppen dar. Seine Zielsetzung ist die Vermittlung von Forschungsergebnissen vieler Wissenschaftsbereiche, die um das Wohl alter Menschen kreisen bzw. sich mit Fragen des Alterns befassen. (APA)