Telekom
Thomson-Chef Breton soll France Telecom sanieren
Nachfolge von Michel Bon offenbar entschieden
Die Berufung von Thomson-Multimedia-Chef Thierry
Breton an die Spitze von France Telecom
scheint beschlossene Sache.
Übereinstimmenden Presseberichten zufolge soll der 47-Jährige am
(morgigen) Mittwoch vom Verwaltungsrat des französischen
Telekommunikationsunternehmens zum Nachfolger von Michel Bon bestellt
werden.
Mit knapp 70 Milliarden Euro
verschuldet
Weder der halbstaatliche Konzern noch das Wirtschafts- und
Finanzministerium wollten dies am Dienstag kommentieren. Bon hatte am
12. September nach dem Ausstieg bei der deutschen Mobilcom seinen
Rücktritt erklärt. France Telecom ist mit knapp 70 Mrd. Euro
verschuldet. "Les Echos" schrieb, das Unternehmen habe bereits ein
Einsparprogramm über sechs Mrd. Euro in den nächsten drei Jahren
ausgearbeitet.
Sanierer
Breton gilt als Sanierer des französischen Elektronikkonzerns
Thomson Multimedia. Seit seinem Amtsantritt 1997 stieg der Umsatz um
80 Prozent, der Konzern ist Marktführer bei Fernsehgeräten in den
USA. Noch 1996 wollte die französische Regierung Thomson für einen
symbolischen Franc an die südkoreanische Daewoo-Gruppe verkaufen.
Der Manager war zuvor zweiter Mann beim Computerunternehmen Bull
und leitete Mitte der 80er Jahren den Freizeitpark Futuroscope im
mittelfranzösischen Poitiers. 1984 schrieb er den Thriller
"Soft-War", der sich rund 1,5 Millionen Mal verkaufte.
Entscheidung gefallen
Seine Nominierung als Chef von France Telecom solle noch am
Mittwoch im Kabinett bestätigt werden, schrieb "Les Echos". Auch die
Wirtschaftszeitung "La Tribune" und "Le Figaro" berichteten, die
Entscheidung für Breton sei gefallen.(APA)