Frankfurt/Main - Über Zustand und Zukunft der Welt diskutieren am Buchmessen-Samstag (12. Oktober) Persönlichkeiten aus Kultur, Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Journalismus und Religion. Sie treffen sich im Kongresszentrum zum Kongress "Frankfurt Futura Mundi - Bridges for a World Divided" (Brücken bauen in einer geteilten Welt). Die eintägige Veranstaltung soll die Buchmesse nach dem Willen der Veranstalter "als herausragende Plattform des internationalen Dialogs" neu positionieren. Ein ähnliches Forum soll es künftig jedes Jahr geben."Kulturelle Identität" Die Erwartungen der Organisatoren - die Buchmesse und die Agentur Maleki - sind hoch. Auf der Agenda stehen umfassende Themen wie "Global Governance und globale Werte", "Kulturelle Identität als globale Herausforderung" und "Gleichheit sichern im Zeitalter der Biotechnologie". Dass die Titel wenig konkret sind, liegt daran, dass sie aus organisatorischen Gründen bereits vor eineinhalb Jahren gewählt werden mussten. Die Diskussion über "Literarische Visionen in einer geteilten Welt" mit der Assia Djebar, Rohinton Mistry und Atiq Rahimi bildet den inhaltlichen Anker zur Buchmesse. Biotechnologie Unter den Diskutanten aus 16 Ländern ist auch Unicef-Direktorin Carol Bellamy, die den Eröffnungsvortrag halten soll. Der israelische Autor Amos Oz diskutiert mit Schriftsteller-Kollegen und Bankern über globale Werte, der grüne Europa-Abgeordnete Daniel Cohn-Bendit soll sich mit der kanadischen Schriftstellerin Naomi Klein, mit Philosophen und Journalisten über Identitäten austauschen. Der slowenische Philosoph Slavoj Zizek und andere Geisteswissenschaftler wollen mit Genforschern aus aller Welt über Biotechnologie debattieren. "Futura Mundi" solle "Diskussionsfelder zusammenführen" und "Kommunikationsstrukturen aufbrechen", sagt der verantwortliche Projektleiter bei Maleki, Mark Schiffhauer. Es sollen Menschen zusammengebracht werden, die sich sonst nicht träfen. Die Welt verändern könne das nicht, räumt Schiffhauer ein, aber doch "den Diskurs beeinflussen". Besucher müssen 109 Euro Teilnahme-Gebühr für den kompletten Tag bezahlen, einzelne Foren sind getrennt zu buchen. Aussteller zahlen allerdings weniger. Wie viele Zuhörer kommen werden, ist laut Schiffhauer offen, schließlich handele es sich um eine Premiere. "Zwischen 500 und 1.500 ist alles drin." (APA)