Panorama
Der einzige Weg in den Himmel?
Buddhisten in Kambodscha verbrannten sich in Badewanne
Phnom Penh - Drei Anhänger eines buddhistischen
Kults haben sich in Kambodscha verbrannt, indem sie sich in mit
Benzin gefüllte Badewannen setzten und anzündeten. Drei weitere
Ordensleute wurden vor dem Gruppen-Selbstmord gerettet. Bei den Toten handelte es sich der Polizei zufolge um zwei Nonnen
und einen Mönch. "Sie schütteten 60 Liter Benzin in die Badewannen,
setzten sich hinein und zündeten das Benzin an", sagte ein
Polizeisprecher der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag. Der
Selbstmord ereignete sich den Angaben zufolge bereits am Sonntag in
der jahrhundertealten Pagode von Wat Thmar Sar in der Provinz Prey
Veng im Osten des Landes.
Polizei sucht Anführer der Gruppe
Drei weitere Mönche des für strikte Meditationstechniken bekannten
Tempels versuchten, sich durch Messerstiche in die Brust zu töten,
wurden jedoch gerettet. Der Anführer der Gruppe, der nach den
Selbstmorden floh, wird von der Polizei gesucht.
In den Abschiedsbriefen der Opfer hieß es der Polizei zufolge, der
rituelle Selbstmord sei der einzige Weg in den Himmel. "Bitte, Leute,
lacht nicht über uns. Wir begingen im Interesse Gottes Selbstmord",
hieß es darin. Die Mutter des einen Mönches, selbst eine Nonne, sei
während des Selbstmords vor der Badewanne mit ihrem brennenden Sohn
niedergekniet und habe gebetet. (APA/Reuters)