Moskau/Budapest -
  • "Nesawissimaja Gaseta":

    Als Votum für die Fortsetzung der demokratischen Reformen deutet die russische Tageszeitung "Nesawissimaja Gaseta" (Dienstagsausgabe) den Ausgang der ersten Runde der serbischen Präsidentenwahl am Sonntag. "Die Präsidentenwahlen in Serbien haben am Sonntag gezeigt, dass zwei Drittel der Bevölkerung für eine Fortsetzung der demokratischen Reformen sind. Mit anderen Worten: Der Elan der Erben im Kampf mit dem Erbe von Milosevic ist noch lange nicht abgeflaut. ... Jugoslawiens Präsident Vojislav Kostunica und der jugoslawische Vize-Regierungschef Miroljub Labus haben die meisten Stimmen erhalten und gehen demnach am 13. Oktober in die Stichwahl. Einer von beiden wird dann Nachfolger von Milan Milutinovic, dessen Amtszeit am 5. Jänner abläuft. Und dieser wird sich dann gleich in Den Haag zu seinem einstigen Gönner Milosevic gesellen - als Angeklagter wegen militärischer Verbrechen im Kosovo."

  • "Nepszabadsag":

    Für die linke Budapester Tageszeitung "Nepszabadsag" (Dienstagsausgabe) hat die Mehrheit des serbischen Volkes nicht so gewählt, wie es der Westen erwartet habe. "Serbiens Volk beziehungsweise gute 60 Prozent davon wählten am Sonntag nicht so, wie es sich diejenigen erwartet hatten, die sein künftiges Schicksal in der Hand halten - das heißt die westlichen Integrationsbündnisse. Das ist eine schlechte Botschaft. Gewiss wird es einige geben, deren Brust vor Stolz anschwellen wird, etwa in der Art: wir Serben sind keine Slowaken, uns diktiert der Westen nicht, doch der, dessen Horizont weiter reicht als seine Nasenspitze, wird auch einsehen, dass der Sieg von (dem derzeitigen jugoslawischen Präsidenten Vojislav) Kostunica eine Ermunterung für jedweden Nationalisten bedeutet."(APA/dpa)