Trichet: Einige Länder drohen Defizit-Grenze zu überschreiten
Französischer Notenbankchef fordert: EZB-Rat-Zustimmung zu Forderung nach nahezu ausgeglichenen Haushalten bis 2006 - Inflationsdruck in Euro-Zone weiter senken
Redaktion
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Washington - Einige Länder in der Euro-Zone werden
nach den Worten des französischen Notenbankchefs Jean-Claude Trichet
möglicherweise die im Vertrag von Maastricht festgelegte
Defizitgrenze von drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts
überschreiten.
"Es besteht in der Tat die Gefahr, dass einige Länder die
Drei-Prozent-Grenze verletzen werden", sagte Trichet am Sonntag
(Ortszeit) in Washington. Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB)
stimme deshalb der Forderung der EU-Kommission zu, wonach die
Mitgliedsstaaten möglichst rasch, aber spätestens 2006 nahezu
ausgeglichene Haushalte vorlegen müssten.
"Die Bemühungen um eine Produktivitätssteigerung in der Euro-Zone
sollten dazu beitragen, den Inflationsdruck zu reduzieren", sagte
Trichet am Rande der Jahrestagung von IWF und Weltbank weiter. Im
Zuge einer sinkenden Inflation sollte die damit einhergehende
Real-Lohnerhöhung die private Nachfrage und Investitionsaussichten
unterstützen, fügte er hinzu. Die Länder der Euro-Zone müssen nach
einem Vorschlag der EU-Kommission erst 2006 und damit zwei Jahre
später als bisher gefordert ohne neue Schulden auskommen.(APA/Reuters)
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