Irak
Umfrage: Mit Irak-Krieg kann Bush keine Wählerstimmen holen
Mehrheit der US-Bürger gegen Alleingang der USA
Washington - Mit einem Krieg gegen den Irak kann
US-Präsident George W. Bush einer Umfrage zufolge keine Wählerstimmen
holen. In der am Samstag von der US-Wochenzeitschrift "Newsweek"
veröffentlichten Umfrage sprachen sich zwar 63 Prozent der Befragten
für die Anwendung militärischer Mittel gegen den Irak aus. Aber die
Sorge von 41 Prozent der US-Bürger gilt der Umfrage zufolge eher der
wirtschaftlichen Lage, während für nur 34 Prozent die Irak-Frage von
Bedeutung für die Wahlentscheidung ist. Bei den Kongresswahlen am 5. November stehen die Chancen für die
Opposition gut: 47 Prozent der Befragten sprachen sich für die
Demokraten aus. Für die Republikaner würden nur 41 Prozent stimmen.
Neben den Abgeordneten des Repräsentantenhauses wird bei der Wahl
auch ein Drittel der Senatsmitglieder neu bestimmt.
Mehrheit will Legitimierung durch Kongress
Der Umfrage zufolge befürworten 66 Prozent der US-Bürger für den
Fall eines Angriffs auf Irak eine Legitimierung durch den Kongress.
59 Prozent fordern als Grundlage eine UNO-Resolution, 58 Prozent die
Unterstützung durch die Verbündeten der USA. 52 Prozent der Befragten
würden einen Angriff auf den Irak nur gutheißen, wenn er auch von den
gemäßigten arabischen Staaten unterstützt würde. 41 Prozent der
US-Bürger würden einen Angriff auch im Alleingang akzeptieren. Für
die Umfrage wurden am Donnerstag und Freitag 1011 Personen befragt.
Die in den vergangenen Tagen in den USA hitziger gewordene
Irak-Debatte beeinflusste offenbar die öffentliche Meinung: Vor zwei
Wochen hatten bei einer ähnlichen Umfrage von "Newsweek" nur 48
Prozent die Unterstützung der Partnerstaaten für wichtig erachtet. 44
Prozent unterstützten eine rasche Invasion in den kommenden Wochen
ohne Rücksicht auf die Haltung der US-Verbündeten. (APA)