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Diese Falschfarben- Aufnahme des IMAGE-Satelliten zeigt eigentlich unsichtbares Plasma, das vom Erdmagnetfeld gehalten wird - und damit indirekt dieses selbst

Foto: APA/NASA
Moskau - Nach Ansicht russischer Forscher gibt es Hinweise, dass Veränderungen im menschlichen Erbgut mit Schwankungen des Erdmagnetfeldes zusammenhängen. Zu diesem Schluss kommen Forscher der Russischen Akademie der Wissenschaften. Die Forscher haben 30 Jahre lang Abweichungen der menschlichen Chromosomen gesammelt, berichtet der Moskauer Wissenschaftsdienst "Informnauka". Das Forscherteam um Victor Oraevskii hat Daten über Abweichungen in menschlichen Chromosomen in verschiedenen Gegenden der ehemaligen Sowjetunion gesammelt. Die Wissenschaftler unterschieden dabei zwischen Menschen, die in sauberer, gesunder Umgebung lebten und arbeiteten, und Menschen, die durch ihren Beruf oder ihre Wohngegend Kontakt mit giftigen Substanzen hatten. Wie erwartet fanden die Forscher bei letzteren mehr spontane Veränderungen im Erbgut. Unerwartetes Ergebnis Doch bei der Auswertung der Daten zeigte sich ein weiterer interessanter Zusammenhang: Alle viereinhalb Jahre kam es zu einem Anstieg von Mutationen. Da dieser Effekt in beiden Gruppen zu beobachten war, vermuteten die Wissenschaftler dahinter eine andere Ursache. Die Lösung glauben sie nun im Magnetfeld der Erde gefunden zu haben. Nach den Forschungsergebnissen stieg zu Zeiten, in denen sich das Magnetfeld stark veränderte, also etwa alle viereinhalb Jahre, auch die Häufigkeit der Mutationen deutlich an. Unter Forschern ist es nach wie vor umstritten, ob das relativ schwache Magnetfeld der Erde tatsächlich einen deutlichen Einfluss auf lebende Organismen haben kann. Es gibt zwar mehrere Studien, die auf solche Effekte hindeuten. Welche Mechanismen jedoch dabei genau wirken, ist bislang unklar. (pte)