Martha's Vineyard - Die Olympiasieger Roman Hagara und Hans Peter Steinacher sind erstmals seit 1998 bei einer Tornado-WM ohne Medaille geblieben. Nach Gold 1999 und jeweils Silber 2000 und 2001 musste sich Österreichs Parade-Duo am Samstag vor Martha's Vineyard mit dem undankbaren "Blechrang" zufrieden geben. Elf Punkte betrug am Ende der Rückstand auf Bronze, doch mit Platz vier sicherten sie Österreich einen Fix-Startplatz für die Olympischen Sommerspiele 2004. Die australischen Olympia-Zweiten Darren Bundock/John Forbes verteidigten ihren Titel erfolgreich.Zu geringes Mannschaftsgewicht Der letzte Segeltag vor der US-Ostküste war ein Spiegelbild der gesamten Weltmeisterschaft - sowohl die Verhältnisse als auch die Leistung der Österreicher betreffend. Zunächst wurden die Goldmedaillengewinner von Sydney 2000 bei Starkwindbedingungen wieder Opfer ihres geringen Mannschaftsgewichtes und nur Zwölfte, in der letzten Wettfahrt bei weniger Wind und Welle segelten sie dagegen die Konkurrenz zum insgesamt dritten Mal während der WM in Grund und Boden. Zwei Minuten betrug der Vorsprung von Hagara/Steinacher im Ziel! Drei Wettfahrtssiege wie die Sieger Ebenfalls drei Wettfahrtsiege vor Martha's Vineyard schafften übrigens nur noch Bundock/Forbes. Doch während die Erzrivalen aus "down under" Platz sechs als schlechtestes WM-Ergebnis strichen, brachten drei zwölfte Ränge die Österreicher um ihre Medaillenchance. "Es war ein versöhnlicher Abschluss einer für uns eher unglücklich verlaufenen Veranstaltung", resümierte Hagara. "Unglücklich deshalb, weil wir auf Grund der Verhältnisse keine wirkliche Chance auf die Medaillen hatten." Wozu die Österreicher im Stande gewesen wären, haben sie in jenen Wettfahrten gezeigt, wo kein Starkwind- und Einbahnsegeln gefragt war. "Drei Mal stand die Taktik und nicht das Mannschaftsgewicht im Vordergrund und ebenso oft haben wir gewonnen." Minimalziel erreicht Spekulationen und die Frage nach dem berühmten "Was wäre, wenn?" möchte Trainer Alfred Pelinka aber trotzdem gar nicht erst aufkommen lassen. "Die Burschen haben das Optimum herausgeholt, mit dem gesicherten Nationenticket das Minimalziel erreicht und wissen, wo sie im Winter den Hebel anzusetzen haben." In der Segelentwicklung liege der Schlüssel für die Behebung der Starkwindschwäche, "denn das fehlende Körpergewicht, gut 20 Kilogramm, werden wir mit Sicherheit nicht auftrainieren können", weiß Steinacher. Insgesamt 16 Nationen sind bei den Olympischen Spiele 2004 in der Tornadoklasse startberechtigt, neben Österreich haben sich Australien, Frankreich, die Niederlande und Argentinien für Athen bereits in den USA qualifiziert. Griechenland ist als Veranstalter in allen Klassen gesetzt. Die nächsten Nationentickets werden bei der Weltmeisterschaft 2003 vor Cadiz vergeben. (APA) Endstand der Tornado-WM: (acht Wettfahrten/ein Streicher)
  • 1. Bundock/Forbes (AUS) 16
    (2/6/1/1/2/5/1/4)
  • 2. Backes/Voiron (FRA) 19
    (3/3/3/2/3/3/2/7)
  • 3. Booth/Dercksen (NED) 28
    (1/12/7/3/1/2/8/6)
  • 4. Hagara/Steinacher (AUT) 39
    (1/12/12/4/8/1/12/1)
  • 5. Lange/Espinola (ARG) 58
    (DNF/9/5/12/13/4/6/9)
  • 6. Strandberg/Mattson (SWE) 60
    (4/8/4/9/11/13/14/11)