Europa
Tschetschenische Rebellen entführen drei Polizisten
Kämpfe in Inguschetien
Moskau - Tschetschenische Rebellen haben in einem Dorf
südlich von Grosny eine Polizeiwache überfallen und drei Polizisten
als Geiseln genommen. Wie die russische Nachrichtenagentur Interfax
am Samstag weiter berichtete, lösten die rund 20 Rebellen darüber
hinaus eine Explosion in einem Verwaltungsgebäude in Mesketi im
Bezirk Kurtschaloi aus. Russische Truppen hätten die Rebellen mit
Artilleriefeuer belegt, berichtete die Agentur unter Berufung auf
Quellen im tschetschenischen Innenministerium. Die Rebellen hätten
sich aus dem Dorf zurückgezogen. Der Fernsehsender NTW berichtete, einer der Polizisten sei am
Samstagmorgen freigelassen worden. Über das Schicksal der beiden
anderen Geiseln war zunächst nichts bekannt. Nahe des Dorfes
Galaschki in der Republik Inguschetien kam es nach Angaben des Büros
von Sergej Jastrschembski, dem Kreml-Sprecher für Tschetschenien, am
Samstag zu Zusammenstößen zwischen russischen Truppen und Rebellen.
Die Streitkräfte setzten Flugzeuge und Artillerie gegen die Rebellen
in der Region ein, hieß es.
Bereits am Donnerstag hatten sich russische Soldaten und
tschetschenische Rebellen in Inguschetien heftige Gefechte geliefert.
Außerdem schossen Rebellen erneut einen russischen Hubschrauber ab.
Der Kreml erklärte, die etwa 150 Kämpfer seien aus dem Pankisi-Tal in
Georgien nach Inguschetien gelangt. Die Nachbarrepublik Inguschetien
hat in den vergangenen Jahren hunderttausende Flüchtlinge aus
Tschetschenien aufgenommen, zu Kämpfen kam es dort nicht. Russland
hat Georgien vorgeworfen, nicht hart genug gegen die dort lebenden
tschetschenischen Rebellen vorzugehen. (APA/AP)