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London - Chili-Pfeffer verleiht Speisen nicht nur eine scharfe Note, sondern soll auch als Heilmittel gegen Arthritis sehr gut verwendbar sein, meinen amerikanische Forscher. Capsaicin, der Stoff, der für die Schärfe verantwortlich ist, hat eine positive Wirkung gegen die Gelenkschmerzen, berichtet BBC. Clifford Woolf und Ru-Rong Ji vom Massachusetts General Hospital haben entdeckt, dass der Schmerz nach dem Genuss von Chili und arthritische Beschwerden ähnlich sind. Die Forscher sehen damit die Chance neue Medikamente gegen Schmerzen zu entwickeln. Als interessante Nebenwirkung würden diese Präparate die Patienten dann unempfindlich gegen scharfe Chilis machen. Woolf und Ji berichten, dass sie in Nervenzellen einen Signalweg entdeckt haben, der bei chronischen Schmerzen überaktiv ist. Die Signale sorgen dafür, dass im entzündlichen Gewebe auf Nervenzellen mehr TRPV1-Proteine gebildet werden. "Das sind die gleichen Eiweiße, die im Mund auf Chili ansprechen und das Brennen verursachen", so Woolf. Entzündliches Gewebe wird durch diese Proteine gegen Wärme und andere Reize überempfindlich. Besonders betroffen davon sind zum Beispiel die Gelenke bei Arthritis-Patienten. Zur Überraschung der Wissenschaftler sind keine Gene für eine vermehrte Synthese des Proteins verantwortlich, sondern ein anderes Eiweiß regt die Produktion an. Genau an diesem Eiweiß, das die Forscher p38 genannt haben, könnten eventuelle Medikamente wirken. Bereits vor zwei Jahren hatten Mediziner der Hautklinik in Münster Patienten mit Juckreiz und Schmerzen durch eine Salbe erfolgreich behandelt, die den Wirkstoff Capsaicin enthält. Mit dem Wirkstoff haben sich auch Wissenschaftler der Universität von Kalifornien und der Universität Würzburg beschäftigt. Sie züchteten Mäuse, die auf Capsaicin nicht mehr reagierten. (pte)