New York - Im Bilanzfälschungsskandal des amerikanischen Telekommunikationskonzerns WorldCom hat ein erster Manager gestanden, sich an dem Wirtschaftsbetrug beteiligt zu haben. Der ehedem für die Kostenplanung verantwortliche David Myers erklärte am Donnerstag vor dem Bezirksgericht in New York, er habe zusammen mit anderen Bilanzdaten gefälscht und bei der Börsenaufsicht falsche Angaben gemacht. Die Staatsanwaltschaft wirft Myers und dem ehemaligen Finanzvorstand Scott Sullivan vor, Angestellte in der Buchhaltung angewiesen zu haben, Ausgaben im Umfang von 3,8 Milliarden Dollar (3,88 Mrd. Euro) zu vertuschen. Dadurch konnte WorldCom einen Gewinn ausweisen, obwohl tatsächlich Verluste gemacht wurden. Als der Betrug im Juli aufflog, musste WorldCom seine Zahlungsunfähigkeit einräumen. WorldCom ist der größte Konkursfall der amerikanischen Wirtschaftsgeschichte; die Fälschung von Bilanzdaten hat außerdem das Vertrauen an der Börse nachhaltig erschüttert. Auf Nachfragen von Richter Richard Casey bekannte sich Myers in allen drei Anklagepunkten schuldig: Verschwörung, Aktienbetrug und Falschangaben bei der Börsenaufsichtsbehörde SEC. Darauf stehen Haftstrafen bis zu zehn Jahren. Mit den Aussagen von Myers geraten jetzt auch andere führende Manager von WorldCom unter Druck. Der Anwalt des ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Bernard Ebbers hat jedoch erklärt, sein Mandant habe von den Bilanzfälschungen nichts gewusst.(APA/AP)