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Steht zum Produktionsstandort Graz: Chrysler-Chef Dieter Zetsche.

Foto: Reuters/Pfaffenbach
Paris - "Bis 2010 werden wir eine Million Autos mehr bauen, unseren Absatz von drei auf vier Millionen steigern. Chrysler geht genau jetzt in die Offensive." Und: "Wir stehen zum Produktionsstandort Graz." - Dieter Zetsche und Wolfgang Bernhard, die Nummer eins und zwei bei der DaimlerChrysler-US- Hälfte, geben sich am Pariser Automobilsalon betont optimistisch. Man habe kostenseitig die Aufgaben gemacht, nun werde man mit einer ganzen Reihe neuer Autos die Früchte einfahren, blickt Zetsche im Gespräch mit dem Standard optimistisch in die Zukunft. Turnaround geschafft Die Zahlen bestätigen: Der Turnaround ist geschafft, der bisher krisengeschüttelte Autobauer hat im ersten Halbjahr 2002 eine knappe Milliarde Euro Gewinn gemacht. Nun kommen in den nächsten drei Modelljahren elf völlig neue Fahrzeuge auf den Markt, und in der Chrysler-Zentrale Auburn Hills hat man dabei auch verstärkt Europa und Asien im Visier. Die weltweiten Überkapazitäten lassen sich so allerdings nicht abbauen, das sieht auch Zetsche. Unter den neuen Fahrzeugen befinden sich offenbar auch solche, für die eine Produktion in Europa nicht ausgeschlossen wird. Und hier dürfte Magna Steyr in Graz erneut gute Karten haben, obwohl Magna Steyr die Chance, den Sportwagen Chrysler Crossfire nach Graz zu holen, wegen fehlender Entwicklungskapazitäten vertan hat, wie der Standard berichtete. "Wir sind hier ganz offen", betont Bernhard. "Besonders, weil die Grazer in der Vergangenheit immer ein leistungsfähiger Entwicklungspartner für uns waren." Lob auch für die Umstellung der Produktion des Chrysler Voyager in der "Rekordzeit von drei Monaten": Magna Steyr hat nach dem Erwerb des DaimlerChrysler-eigenen Eurostar-Werks den Minivan in das Magna-Steyr-Werk verlegt, auf der Eurostar-Seite wird ab Ende 2003 der BMW X3 produziert. Sorgen, Chrysler würde sich nach dem Eurostar-Verkauf aus Österreich zurückziehen, seien jedenfalls unbegründet, so Bernard weiter - ganz im Gegenteil. Verlängerung Gerade eben seien durch die Verlängerung des Jeep-Grand- Cherokee-Vertrags um weitere fünf Jahre 2300 Arbeitsplätze in Österreich gesichert worden, und auch von einem Abziehen des Voyager sei keine Rede. Die Nachfrage nach diesem Auto in Europa sei so groß, dass jedes Fahrzeug aus Graz dringend gebraucht werde. Im Zuge der Restrukturierung schärft der Konzern die Profile der drei Marken Chrysler, Jeep und Dodge. Wobei intensiv darüber nachgedacht wird, Dodge als Marke auch in Europa einzuführen. (Andreas Stockinger, DER STANDARD, Printausgabe 27.9.2002)