Tausende demonstrieren für Nicaraguas Ex-Präsidenten Aleman
Wegen Korruptionsverdacht abgesetzter Parlamentspräsident sieht sich als "Opfer"
Redaktion
,
Managua - Tausende Parteigänger des früheren
nicaraguanischen Präsidenten Arnoldo Aleman haben am Mittwoch in
Managua gegen dessen Absetzung als Parlamentspräsident demonstriert.
Vor dem streng bewachten Kongressgebäude stießen sie Hochrufe auf
ihren Anführer aus und schwenkten die roten Fahnen der Liberalen
Partei. Aleman, den die Justiz seines Landes wegen Unterschlagung von
Staatsgeldern angeklagt hat, bezeichnete sich als Opfer eines
"politischen Prozesses".
100 Millionen Dollar Vorwurf
Am Donnerstag voriger Woche hatte eine Mehrheit der Abgeordneten
Aleman als Parlamentspräsidenten abgesetzt. Als Chef der
Volksvertretung hatte Aleman alle Versuche hintertrieben, ein
Verfahren zur Aufhebung seiner Immunität einzuleiten. Aleman wird
vorgeworfen, während seiner im Jänner beendeten Amtszeit zusammen mit
Familienangehörigen und engen Mitarbeitern bis zu 100 Millionen
Dollar an Staatsgeldern beseite geschafft zu haben. Einige Verwandte
Alemans haben sich schon ins Ausland abgesetzt. Alemans Nachfolger
Enrique Bolanos gehört derselben Partei an, unterstützt aber das
Verfahren gegen seinen Vorgänger.
Aleman beteuerte am Mittwoch seine Unschuld. "Meine Hände sind
sauber, sie wurden nie von Blut befleckt, und nie habe ich
gestohlen", sagte er auf der Kundgebung. Nach Angaben der Polizei
nahmen rund 12.000 Menschen an der Demonstration teil; die
Organisatoren meinten, es seien 50.000 gewesen. (APA/dpa)
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