Münchner Institut für Jugendforschung: Mädchen wissen mehr über Sex als Burschen - Mütter sind die Aufklärerinnen
Redaktion
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München - Dass da die Geburtenrate nicht steigt? Bei der
sexuellen Aufklärung von Jugendlichen gibt es nach Angaben des
Münchner Instituts für Jugendforschung (ijf) zum Teil erhebliche
Defizite. So gaben bei einer repräsentativen Umfrage des Instituts
fast 20 Prozent der Jugendlichen an, ein Tampon könne ein geeignetes
Verhütungsmittel sein. Ebenso meinte mehr als die Hälfte, dass man
beim Petting nicht schwanger werden könne.
Auch über die richtige Anwendung der Anti-Baby-Pille wussten acht
Prozent nicht Bescheid. Zu ihrer Einnahme gaben drei Prozent "einmal
monatlich" an, zwei Prozent sagten "immer kurz vor dem Sex", weitere
zwei Prozent "immer kurz nach dem Sex" und ein - vorsichtiges -
Prozent meinte "nach jedem Essen". Bei der Umfrage des zur
Roland-Berger-Gruppe gehörenden Instituts waren im August insgesamt
536 Jugendliche im Alter von zwölf bis 16 Jahren befragt worden.
Frauen wissen besser bescheid
Generell wissen laut ijf junge Frauen über Sex und Verhütung
besser Bescheid als ihre männlichen Altersgenossen. "Auch wenn für
Verhütung nach Meinung der Jugendlichen beide PartnerInnen gleichermaßen
zuständig sein sollten, ist damit Verhütung in der Praxis weiter
Frauensache", erklärten die Demoskopen.
AnsprechpartnerIn in Verhütungsfragen ist für 46 Prozent der
Jugendlichen die Mutter, für 30 Prozent sind es Freunde oder
Freundinnen, nur 15 Prozent gaben hier ihren Arzt oder ihre Ärztin
und nur 14 Prozent den Vater an.
Väter führen höchstens "Männergespräche"
Die gesamte Aufklärung ist der Umfrage zufolge ohnehin vor allem
Müttersache: 50 Prozent der Befragten wurden von der Mutter
aufgeklärt, 40 Prozent von LehrerInnen. Väter dagegen spielen bei diesem
heiklen Thema nur eine untergeordnete Rolle: Sie führen höchstens
"Männergespräche" mit ihren Söhnen, dies aber auch nur bei jedem
dritten männlichen Befragten, teilte das Institut mit.
"Das erste Mal" gilt besonders Mädchen immer noch als ganz
wichtiges Ereignis. Allerdings will die große Mehrheit der Befragten
mit dem Sex nicht bis zur Volljährigkeit warten, geschweige denn bis
zur Hochzeit. Auch auf die große Liebe wollen Jugendliche nicht mehr
unbedingt warten: Nur ein Drittel findet dies noch angebracht.
(APA)
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