Joschka Fischer: "Werden hart an Beziehungen zu USA arbeiten"
Deutscher Außenminister will zu "normalen Beziehungen" zurückkehren - US-Außenminister Powell: Deutschland bleibt "einer der engsten Freunde" der USA
Redaktion
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Berlin - Der deutsche Außenminister Joschka Fischer
hat intensive Bemühungen der Bundesregierung um eine Verbesserung der
Beziehungen zu den USA angekündigt. "Wir werden sehr hart arbeiten,
um diese Beziehungen zu verbessern", zitierte die "New York Times"
Fischer am Dienstag. "Sie sind entscheidend für beide Seiten, vor
allem für uns", sagte Fischer weiter. Deutschland müsse zu normalen
Beziehungen mit den USA und mit Frankreich, den wichtigsten
Verbündeten in und außerhalb Europas, zurückkehren.
Die Beziehungen zu den USA sind durch die Kritik der
Bundesregierung an der amerikanischen Irak-Politik und durch
Äußerungen der scheidenden Bundesjustizministerin Herta
Däubler-Gmelin über US-Präsident George W. Bush und Adolf Hitler
schwer belastet. Kanzler Gerhard Schröder (SPD) hatte am Montag
Däubler-Gmelins Rückzug angekündigt.
Fischer begrüßt Rücktritt von Däubler-Gmelin
Fischer sagte zu der Debatte um Däubler-Gmelin, die Ministerin
habe sich nun zurückgezogen, dies sei ein wichtiger Schritt. "Ich
weiß nicht, was die Ministerin gesagt hat, es gab kein Protokoll."
Aber allein der Eindruck, dass der Präsident der Vereinigten Staaten,
der demokratisch gewählte Führer der ältesten Demokratie der Welt, in
Verbindung gebracht werde mit einem Kriegsverbrecher, einem
Verbrecher gegen die Menschheit, sei lächerlich.
Powell lobt deutsch-amerikanisches Verhältnis
Ungeachtet der derzeitigen Spannungen im
deutsch-amerikanischen Verhältnis hat US-Außenminister Colin Powell
die bilateralen Beziehungen gelobt. Deutschland sei "einer der
engsten Freunde der USA", sagte Powell in einem Interview mit der
russischen Zeitung "Iswestja" (Dienstagsausgabe). In jeder Beziehung
gebe es von Zeit zu Zeit Meinungsverschiedenheiten und
Unstimmigkeiten, gab der Minister zu. Die Beziehungen zwischen den
USA und Deutschland blieben aber eng. "Ich glaube, sie werden noch
enger."(APA/Reuters)
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