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Nach der dritten Niederlage (1:3 in Ried, 1:2 gegen Sturm, 0:2 gegen Bleiberg) für die Hütteldorfer in Folge musste Rapid-Coach Josef Hickersberger enttäuscht feststellen, dass seine Mannschaft, verursacht durch das Gegentor in der 23.(!) Minute, nervlich am Ende war.

Foto: APA/ Artinger
Wien/Villach - Josef Hickersberger leidet wie einer, der in der zweiten Runde des Cups gegen Erstdivisionär Bad Bleiberg 0:2 verloren hat und sich danach die Frage stellen lassen muss: "War es überhaupt eine Sensation?" Hickersbergers Antwort ist die eines Rapid-Trainers Ende September, und sie lautet: "Wenn man alle Faktoren zusammenzählt, war es leider gar keine." Verschobene Grenzen Die Geschichte vom Cup, in dem die Kleinen den Großen ein Haxerl stellen, sei alt und sie stimme auch, treffe aber nicht den Punkt. "Die Grenzen haben sich verschoben. Der Abstand zur Ersten Liga ist geringer geworden. Auch deshalb, weil ganz oben das Niveau gesunken ist. Aber es wird schon in der Regionalliga professionell gearbeitet, konditionell gibt es kaum Unterschiede." Hickersberger führt das Beispiel von Bregenz in Hartberg an. Oder jenes der der Admira in Altach. "Nur hilft das Rapid nicht." Am Boden Die Mannschaft hat von den vergangenen fünf Partien keine gewonnen. "Sie ist verunsichert, liegt am Boden." Gegen Bleiberg habe Rapid zwar ordentlich begonnen, in der 23. Minute patzte aber Ersatzgoalie Payer und es stand 0:1. Hickersberger: "Auf einmal waren alle aus der Bahn geworfen. Viele leiden unter Versagensängsten. Sie setzen keine Initiativen, weil sie patzen könnten. Und ziehen sie sich in die Unauffälligkeit zurück. Rapid ist zu labil." Mit Gelassenheit zum Erfolg? Natürlich sucht Hickersberger die Schuld für die Misserfolge bei sich selbst. "Ich denke dauernd darüber nach, was ich anders machen könnte. Aber ich werde nicht auf Liegende prügeln. Ich bin dazu da, um ihnen aufzuhelfen." Der Kader sei zu klein, es fehle an Alternativen. "Es ist nicht eine Frage des Wollens, sondern eine der Qualität. Wir sind nur Mittelmaß. Rapid war ja nicht nur deshalb Achter, weil Matthäus Trainer war." Er, Hickersberger, habe sich das Amt gewiss nicht einfach vorgestellt. "Aber es ist noch komplizierter, ich wollte mehr bewirken. Am Anfang klappte es. Ich möchte den Erfolg zurück." Zum Beispiel am Samstag gegen die Admira. "Ich hoffe, dass ich das mit meiner Gelassenheit hinkriege." (DER STANDARD, Printausgabe, Freitag, 27. September 2002, hac)
  • BSV Bad Bleiberg - Rapid 2:0 (1:0)
    Villach, 3.000, Lehner.

    Tore: Hobel (23.), Katanha (90.)

    Bad Bleiberg: Preschern - Jochum, Hieblinger, Cemernjak - Waitschacher, Früstük, Popovic (46. Rinnhofer), Linimair, Ceylan - Hobel (77. Breitenberger), Katanha (91. Feichter)

    Rapid: Payer - Markus Hiden, Knez, Adamski (70. Jadoua) - Saler (46. Prisc), St. Kulovits (64. Sobotzik), Ivanschitz, Herzog, Jazic - R. Wagner, Wallner

    Gelb-Rote Karte: Waitschacher (44.)

    Gelbe Karten: Popovic, Rinnhofer bzw. Saler, Prisc, Jadoua, Herzog