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Der 87-jährige Gründer des Kabelunternehmens Adelphia, John Rigas, muss sich vor Gericht verantworten.

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New York - In den USA wurde ein weiteres Unternehmen des Finanzbetrugs bezichtigt. Das New Yorker Konkursgericht hat am Montag gegen den Gründer des Kabelunternehmens Adelphia Communications, John Rigas (87), und zwei seiner Söhne Klage wegen Bilanzfälschung und Diebstahls angestrengt. Die Beschuldigten sollen ihren Investoren Verbindlichkeiten zu Lasten der Firma in der Höhe von 2,3 Mrd. Dollar (2,3 Mrd. Euro) verschwiegen haben, so die Anklage. Zusätzlich sollen sie hunderte Millionen Dollar an Firmengeldern gestohlen haben. Rigas und seine Söhne Timothy (46, Finanzvorstand) und Michael (48, operative Leitung) weisen indessen jegliche Unregelmäßigkeit von sich. Sie traten bereits im Mai von ihren Führungsposten zurück. Nachdem sie am 24. Juli in Manhattan verhaftet worden waren, wurden sie gegen eine Kaution von jeweils 10 Mill. Dollar auf freien Fuß gesetzt. Das 1952 von Rigas gegründete Unternehmen musste am 25. Juni Insolvenz anmelden, nachdem es Verbindlichkeiten in der Höhe von rund 7 Mrd. Dollar nicht mehr nachkommen konnte. Mitangeklagt: Ex-Vize-Finanzvorstand Mitangeklagt wurden außerdem der früherer Vize-Finanzvorstand des sechst größten Kabel-Unternehmens der USA, James R. Brown (40) und Michael C. Mulcahey (45), ein leitender Mitarbeiter in der Finanzabteilung. Die Anklage erfolgt knapp zwei Wochen nach jener des früheren Tyco-Chefs, Denis Kowalski, wegen Aktienbetrugs. Seit der Enron-Pleite gehen die US-Behörden aggressiv gegen Wirtschaftskriminalität vor. Unter anderen wurden Spitzenmanager des Biotech-Unternehmens ImClone und des Telekom-Konzerns WorldCom angeklagt. (APA/dpa/AP)