Telekom
CLC - "11 88 99" Telefonauskunft -Aktie bricht ein
Grund: Camelot-Aktionäre steigen aus
Die Aktie des oberösterreichischen
Callcenter-Betreibers CLC - bekannt durch die private Telefonauskunft
"11 88 99" - steht kurz vor dem Sprung zum "Penny Stock". Nachdem die
Aktie bereits in der Vorwoche rund ein Drittel ihres Werts verloren
hatte, brach der Kurs am Montag erneut um mehr als ein Viertel ein.
Gegen 13:00 Uhr notierte die Aktie nur noch bei exakt 1,00 Euro, 26,5
Prozent unter dem Schlusskurs von Freitag. CLC-Chef Cevdet Caner begründet den Kurseinbruch mit dem Ausstieg
deutscher Aktionäre. Im April hatte CLC im Zuge der Übernahme des
deutschen Mitbewerbers Camlot 2 Millionen Camelot-Aktien in 500.000
CLC-Aktien getauscht. Diese würden nun verstärkt verkauft, der Kurs
gerate dadurch "massiv unter Druck", sagte Carner zur APA.
Fundamentale Gründe für den Kurssturz sieht der CLC-Chef nicht.
Allein der Geschäftsbereich "11 88 99", der knapp 30 Prozent der
CLC-Gruppe ausmache, habe einen Ertragswert von mindestens 15 Mill.
Euro. Bei dem derzeitigen Kursniveau von 1 Euro sei die Gesamtgruppe
nur mit 8,5 Mill. Euro bewertet, betont Caner.
"Kaum
gerechtfertigt"
Der derzeitige Kursverfall sei angesichts dessen "kaum
gerechtfertigt". Das Preisniveau zum Einstieg sei daher
"außerordentlich attraktiv", meint der CLC-Chef. Marktteilnehmer
wollten sich zur aktuellen Kursentwicklung nicht äußern.
Im ersten Halbjahr 2002 hatte CLC deutlich höhere Verluste
geschrieben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen
(EBITDA) sank von minus 441.000 Euro im Vorjahr auf minus 4,4 Mill.
Euro. Das Betriebsergebnis (EBIT) verschlechterte sich von minus 0,8
Mill. Euro auf minus 5,9 Mill. Euro. Die Verschlechterung führte CLC
vor allem auf Restrukturierungskosten und Umsatzeinbrüche bei der
übernommenen Camelot zurück.
Fürs laufende Geschäftsjahr erwartet Carner, dass die derzeit 505
Mitarbeiter des CLC-Konzerns rund 30 Mill. Euro Umsatz
erwirtschaften. Auf Ergebnisprognosen verzichtet Carner zum Halbjahr,
man sei "vorsichtig in der Kommunikation" geworden. Ein positives
Ergebnis könne unter den gegebenen Marktbedingungen jedoch
voraussichtlich nicht erreicht werden. (APA)