Medien
Dänemark: Anzeigenkrise treibt "Politiken" und "Jyllands-Posten" zu Fusion
Zeitungen erscheinen weiter unabhängig
Die beiden größten dänischen
Zeitungshäuser "Politiken" und "Jyllands-Posten" wollen als Folge der
anhaltenden Krise im Anzeigengeschäft fusionieren. Wie aus den
Zentralen beider Häuser am Montag bestätigt wurde, soll über eine
Zusammenlegung von Anzeigengeschäft, Vertrieb und anderen
nicht-redaktionellen Aktivitäten verhandelt werden. Alle Zeitungen in
beiden als Stiftung betriebenen Verlagen würden wie bisher und
unabhängig voneinander herausgegegeben. Beide Blätter sollten auch
ihr ausgeprägt unterschiedlichen politischen Ausrichtungen
beibehalten.Sparkurs angesagt
Der Einbruch beim Anzeigengeschäft dänischer Medien hat in den
letzten anderthalb Jahren vor allem die großen und landesweit
vertriebenen Zeitungen getroffen. Die Branche insgesamt notierte in
den ersten sechs Monaten einen Einbruch gegenüber 2001 um 16 Prozent,
nachdem bereits das Vorjahr als katastrophal gegolten hatte. Die
rechtsliberale "Jyllands-Posten" als größte dänische Tageszeitung und
das linksliberale Blatt "Politiken" hatten ebenso wie die zusammen
mit "Politiken" herausgegebene Boulevardzeitung "Ekstra Bladet" mit
massiven Personaleinschränkungen auf die Krise reagiert. Als
ebenfalls hart betroffen gilt die konservative Tageszeitung
"Berlingske Tidende", das dem norwegischen Mischkonzern Orkla gehört. (APA/dpa)