Wien - Bei der Einschätzung der neuen FPÖ-Führungsmannschaft rund um Neo-Obmann Mathias Reichhold hält man sich beim Regierungspartner ÖVP weiter bedeckt. Die Volkspartei befinde sich gerade "mitten im Urteilsfindungsprozess", sagte Generalsekretärin Maria Rauch-Kallat am Montag bei einer Pressekonferenz. Die nächsten Tage, Wochen und Monate würden zeigen, wohin sich die FPÖ entwickle und welche Art von Wahlkampf sie bestreiten werde. Ein Quorum von 92,2 Prozent, mit dem Reichhold am Samstag zum Obmann gewählt wurde, sei ein "beachtliches" Ergebnis und ein "Vertrauensvotum". Es sei Reichhold zu wünsche, dass ihm die Konsolidierung seiner Partei gelinge und er die "Streitereien" der letzten Wochen beilegen könne, meinte Rauch-Kallat. Für ihre Partei gelte es nun abzuwarten, ob die Basis hinter dem neuen Obmann stehe und wie sich der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider weiter in der FPÖ einbringe. Der Frage, ob das bedeute, dass man mit einer Haider-FPÖ nicht mehr zusammenarbeiten wolle, wich die Generalsekretärin aus. Dazu müsse man abwarten, welche Vorschläge der Kärntner Landeshauptmann vorbringe. Erst dann könne man dazu einen Kommentar abgeben, so Rauch-Kallat. Angesprochen auf die jüngsten Umfragen, wonach die ÖVP von der schlechten Performance der FPÖ profitiere, meinte Rauch-Kallat: "Im Zweifelsfall sind mir die Stimmen bei der ÖVP lieber als bei der FPÖ". Man wolle aber natürlich auch Stimmen von der SPÖ und den Grünen gewinnen. Es müsse aber klar sein, dass man bei der Wahl nicht "im Doppelback" mit den Freiheitlichen antrete und sich alle Optionen offen halte. (APA)