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London/Hongkong - Dengue-Fieber, eine durch Stechmücken übertragene Krankheit, nimmt weltweit in erschreckendem Maße zu, berichtet die Weltgesundheitsorganisation WHO. Nach Angaben des Nachrichtensenders BBC-Online ist nun auch der erste Fall der Krankheit in Hongkong aufgetreten. Der Verlauf der Virus-Erkrankung ist in den meisten Fällen auf heftige Kopfschmerzen, Krämpfe, Ausschläge, Glieder- und Muskelschmerzen beschränkt. Nach Angaben der WHO kommt es jährlich zu 20 Mio. Erkrankungen. Für 24.000 Menschen endet das Fieber jährlich tödlich. Aus Hongkong wurden bisher zehn Dengue-Fieber-Fälle gemeldet, die Betroffenen waren aber als Gastarbeiter tätig und außerhalb des Territoriums von den Moskitos gestochen worden, heißt es in der BBC-Meldung. Der betroffende Patient, ein Bauarbeiter, wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die Baustelle wurde nach Angaben der Gesundheitsbehörden ausgeräuchert. Einer von vier Gebissenen wird fiebrig Dengue-Fieber ist vor allem in Gebieten mit stehenden Gewässern weitverbreitet. Das Wasser bildet den optimalen Nährboden für die Moskitos (Aedes aegypti), die auch tagsüber aktiv sind. Nach Angaben des amerikanischen Center for Desease Control & Prevention in Atlanta/Georgia (CDC) entwickelt einer von vier Gebissenen hämmorhagisches Fieber. Eine einmalige Erkrankung schafft daher auch keine Immunität, vielmehr kann es sogar dazu kommen, dass Menschen bis zu vier Mal in ihrem Leben an Dengue erkranken. Problematisch an Dengue, so CDC, sei der Krankheitsverlauf, der von einer unspezifischen Viruserkrankung bis hin zu hämorrhagischem Fieber reicht. Ausschlaggebend für die Schwere der Erkrankung sind unter anderem der Immunstatus des Patienten und der Stamm des Virus. Die Krankheit ist bereits seit dem späten 18. Jahrhundert bekannt und tritt in allen tropischen Gebieten auf. Üblicherweise liegen zwischen den Epidemien Intervalle von zehn bis 40 Jahren. Seit den 80-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist die Erkrankung auf Vormarsch. Eine große Epidemie begann 1980 in Sri Lanka und den Malediven, setzte sich 1994 nach Pakistan fort. Nach 35 Jahren ohne Dengue-Fieber-Fall tauchte die virale Krankheit in Taiwan und der VR China in den späten 80-er Jahren auf. Auch in Singapur und Bangladesch gab es Epidemien, die sich in den 90-er Jahren über nahezu alle pazifischen Inseln ausbreitete. Die Cook-Inseln, Französisch Polynesien wurden erst in den vergangenen Jahren nach über 25 Jahren wieder von Dengue heimgesucht. Zuletzt waren auch Brasilien und Venezuela von Dengue betroffen. (pte)