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Arabella Kiesbauer

Foto: Archiv

Wer Samstag in der Nähe des Wiener ORF-Zentrums war, die eine oder andere verschreckte Krähe gesehen hat, wird vielleicht auch die eine oder andere hohe Mädchen- oder Bubenstimme gehört haben. Die Lösung des Rätsels: Die wagemutigen Teilnehmer des ersten ORF-Castings für "Starmania" versuchten, noch schnell ihre Stimmen aufzuwärmen.

"Starmania" ist jene 16-teilige Show ab 11. 11., moderiert von Arabella Kiesbauer, in der Österreichs neuer Popstar von TV-Zuschauern gewählt wird (etat.at berichtete, siehe dazu: "Das wird super": Arabella Kiesbauer moderiert "Starmania"). Die Antwort auf "Deutschland sucht den Superstar" (RTL, auch ab November), "American Idol" (Fox) und die erste Show dieser Art, "Pop Idol" vom britischen Sender ITV.

"Weil mir heute fad war"

DER STANDARD mischte sich unter die jungen Künstler und fragte nach den Gründen für die Bewerbung: "Weil die Professoren an der Gesangsschule gesagt haben, dass wir kommen sollen." "Weil ich doch super singen kann." "Weil mir heute fad war." "Weil man als Musiker hierzulande irgendwann einmal alles probiert." Die Antworten waren doch recht unterschiedlich. Nur vom Traum von der großen Popkarriere wollte noch niemand so wirklich sprechen.

Zuerst musste man einmal das gleich beginnende Vorsingen und Vortanzen vor einer Jury hinter sich bringen: Dann wurde man vielleicht unter die "60 talentierten Kandidaten" gereiht, die dann vor den TV-Zuschauern weitersingen. "Bis dahin fließt noch viel Wasser die Donau runter." So trotzte ein etwa 18-jähriges Mädchen dem Bedürfnis zu träumen.

"Sorry. Aber die Stimme ist zu dünn"

Szenenwechsel: "Die haben nur gelacht", klagt eine Teilnehmerin nach dem missglückten Casting. Sie ist bitterböse. Der erste Schritt zur Popkarriere war für sie dann doch zu hart. Die Kälte einer negativen, vielleicht zynisch vorgetragenen Bewertung, das Gefühl, immer unterlegen zu sein, auch wenn man gewählt wird: Das schmerzt. "Sorry. Aber die Stimme ist zu dünn." Solche Aussagen muss man erst einmal aushalten, wenn man sich selbst finden will. Da ist schneller Trost gefragt. Und wenn es nur eine kleine Selbstlüge ist. "Viel hatte ich mir eh nicht erwartet." (Peter Illetschko/DER STANDARD; Printausgabe, 23.9.2002)