Nur drei der 36 börsennotierten Vereine liegen über dem Ausgabekurs
pkr
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Wien/Düsseldorf - Wer seine Liebe zum runden Leder an der Börse auslebt, hat nach der zum dritten Mal veröffentlichten Studie FC Euro AG der WGZ-Bank wenig Grund zum Jubeln. Nur bei drei der 36 börsennotierten Klubs in Europa liegen die Papiere derzeit über Ausgabekurs. "Vielen Vereinen gelingt die Wandlung von der Ehrenamtlichkeit zur Professionalität nicht", sagte Aktienanalyst Paul Suciu-Sibianu bei der Vorstellung der Untersuchung.
Abhängigkeit von Fernsehgeldern
Das Problem der neun großen Vereine, die genauer unter die Lupe genommen wurden, sei die Abhängigkeit von Fernsehgeldern als wichtigster Erlösquelle. Nur bei kleinen Klubs in Skandinavien, den Niederlanden oder Portugal überwiegen die Sponsorengelder.
Bei der Börsentauglichkeit der Klubs sehen die Autoren der Studie den deutschen Bundesligisten Borussia Dortmund und den italienischen Verein Juventus Turin vorne. Beide Fußballaktien seien "aussichtsreiche Investments", weil sie mit Bilanzgewinnen überzeugten. Die Papiere der beiden Vereine notierten selbst bei konservativer Bewertung deutlich unter Wert.
Borussia Dortmund hat sich bereits im zweiten Jahr nach dem Börsengang in die Gewinnzone gehievt, wenngleich die Aktionäre auf eine Dividende noch warten müssen.
Manchester United Tabellenführer
Tabellenführer ist immer noch Manchester United, der seit dem Börsengang im Juni 1991 seinen Aktienwert um 451 Prozent gesteigert hat und wegen nur mehr geringer Wachstumsaussichten als "Basisinvestment" eingestuft wurde. Auf den Abstiegsplätzen finden sich unter anderem Lazio Rom, Leeds United und Chelsea London.
In Österreich hat sich bisher nur ein Fußballverein vom Rasen aufs Börsenparkett getraut. Der Versuch des Traditionsklubs Rapid endete Anfang der Neunzigerjahre aber nicht zuletzt wegen eines Geldwäscheskandals in der Pleite. (pkr, DER STANDARD, Printausgabe 23.9.2002)
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