Jakarta - Hunderte Waldbrände haben am Samstag Teile Indonesiens, Malaysias und Singapurs in dichten Rauch gehüllt. Am schwersten betroffen waren die Inseln Sumatra und Borneo, wo die Bewohner Atemmasken anlegten und Tausende wegen Atembeschwerden in den Krankenhäusern behandelt werden mussten. Die Feuer, die von Bauern und Plantagenbesitzern gelegt wurden, wüten schon seit Anfang August. Die Kommunalregierung in Kalimantan im indonesischen Teil Borneos stellte ihre Beamten vom Dienst frei und schickte Schulkinder in die Ferien. Regierungssprecher Harun Al Rasjid erklärte, die Sicht in der Provinzhauptstadt Palangkaraya sei auf weniger als 50 Meter gesunken. Daher sei der örtliche Flughafen bis zum 30. September geschlossen worden. Es gebe keine Anzeichen einer Besserung, sagte der Flughafendirektor Jaka Sudjana. Auch im malaysischen Teil der Insel wurden Flüge abgesagt. Die Nationale Umweltbehörde in Singapur beobachtet die Feuer mit Satelliten. Ihren Angaben zufolge hat die Zahl der bedrohlichen Brände in den vergangenen Tagen deutlich zugenommen. Die Luftverschmutzung in Singapur habe den höchsten Wert seit zwei Monaten erreicht. Indonesien ist in der Vergangenheit von den Nachbarländern heftig kritisiert worden, weil es die Feuer nicht unter Kontrolle brachte. Die örtlichen Behörden erklärten jedoch, sie könnten angesichts knapper Finanzen nur schlecht ausgebildete Freiwillige zur Brandbekämpfung einstellen. Die indonesische Regierung hatte die Brandrodung 1999 verboten. Das Gesetz wird jedoch kaum durchgesetzt. (APA/AP)