Innovationen
Nicht das Handy, der Mensch soll eine Nummer bekommen
Steirischer Innovationspreis "Fast Forward Award" für Brennstoffzellen-Auto und "blutloses" Herzuntersuchungsgerät vergeben
Ein Gerät zur detaillierten Herzuntersuchung ohne
Endoskopie, entwickelt von der Grazer Firma CM Systems
Medizintechnik, hat Freitagnacht in Graz den "Fast
Forward"-Innovationspreis der Steirischen Wirtschaftsförderung (SFG)
erhalten. Verliehen wurden Preise in vier Kategorien, nämlich für
Innovationen von Kleinst-, Klein-, Mittel- und Großunternehmen.
Weitere Preisträger waren Magna Steyr mit einem neuen Wasserstofftank
für Fahrzeuge mit Brennstoffzelle, die Alicona Imaging GmbH mit einem
volldigitalen Mikroskop zur Oberflächenanalyse sowie das Unternehmen
Rochus Penz aus Aichdorf/Zeltweg mit seinem neuen speziellen
Auslegerkran.Kleinstunternehmen
In der Kategorie Kleinstunternehmen (bis neun Mitarbeiter) wurden
aus 99 Einreichungen von einer Jury aus Wirtschaft, Wissenschaft und
Politik in zwei Bewertungsrunden drei Unternehmen nominiert, von
denen schließlich die Alicona Imaging GmbH mit ihrem weltweit in
dieser Form einzigartigen volldigitalen Mikroskop den ersten Platz
verbuchen konnte. Der erste Preis jeder Kategorie ist mit 10.000 Euro
dotiert. Die Plätze in der Kategorie Kleinstunternehmen teilten sich
die Alumonte Gmbh mit ihrem neuen energieverbrauchsarmen
Alu-Umschmelzverfahren sowie die HS Art Digital Service, die ein
neues schnelles Verfahren zur computergenerierten Restaurierung alter
Filme vorstellte.
Keine chirurgischen Schnitte notwendig
Bei den Kleinunternehmen (zehn bis 49 Mitarbeiter) siegte die CM
Systems Medizintechnik mit ihrem Herzuntersuchungssystem, das früher
übliche chirurgische Schnitte überflüssig macht. Es wird auch der
steirische Beitrag bei der Verleihung des Österreichischen
Staatspreises für Innovation im Jänner 2003 in Wien sein. An dem
Gerät hat auch die NASA bereits Interesse angemeldet. Die beide
anderen endnominierten Firmen waren die Platingtech Kollmann GmbH aus
Niklasdorf, die ein spezielles Verfahren zur Beschichtung von
Autogetrieben entwickelt hat sowie die Oridis Biomed mit ihrer
innovativen Technologie zur Medikamentenentwicklung gegen Krebs.
Lagerraum kann besser genutzt werden
In der Kategorie mittlere Unternehmen (50 bis 249 Mitarbeiter)
überzeugte die Firma Rochus Penz, deren neues Kransystem mit
gebogenem Teleskopausleger neue Dimensionen in der Frachtenlagerung
schaffen wird, etwa bei Terminals und Häfen. Mit dem Gerät kann der
vorhandene Lagerraum um ein Drittel besser genutzt werden. Die
Dewetron Graz schuf ein Analysegerät für Spannungsausfälle, um
Störungen in elektrischen Anlagen besser orten zu können und das
Materials Center Leoben präsentierte ein Verfahren zur
Charakterisierung des Ausscheidungsverhaltens von Werkzeugstählen
mittels dynamischer Wärmehärteprüfung.
Nummer für Mensch nicht fürs Handy
Die steirischen Großunternehmen setzten beim "Fast Forward Award"
auf Zukunftstechnologien: Sieger Magna Steyr stellte einen speziellen
Wasserstofftank für Brennstoffzellen-Autos, der demnächst
versuchsweise bei BMW zum Einsatz kommt. Die Wolfram Bergbau in St.
Martin im Sulmtal punktete mit wolframkarbidbeschichteten
Hochpräzisionsbohrern für Handyleiterplatten und die Infonova GmbH
mit einem Telekommunikationsvorhaben: Danach soll jeder Mensch und
nicht jedes Telefon eine eigene Nummer erhalten, was eine von
Infonova präsentierte weltweite Vernetzungskoordination erfordert.(APA)