Weimar - Der Literaturwissenschaftler Karl Heinz Bohrer (Paris) ist am Freitag in Weimar mit dem Deutschen Sprachpreis 2002 ausgezeichnet worden. Der ehemalige Professor der Universität Bielefeld bekam die mit 7.500 Euro dotierte Auszeichnung der Henning-Kaufmann-Stiftung für Studien, in denen er die Eigenständigkeit der Literatur gegenüber ihrer medialen und zeitgeistigen Vereinnahmung verdeutlichte. Damit habe er der ästhetischen Dimension der Sprache und des Stils den gebührenden Rang zugewiesen, teilte der Stifterverband für die deutsche Wissenschaft (Essen) mit. Der Preis wird seit 1984 jährlich zur Reinheit und Pflege der deutschen Sprache verliehen. Die Stiftung wurde 1983 als Nachlasstiftung des Gymnasiallehrers und Namensforschers Henning Kaufmann (1987-1980) gegründet. Sie wird vom Stifterverband betreut. Seit 18 Jahren gibt Bohrer die Zeitschrift "Merkur" im Verlag Klett-Cotta (Stuttgart) heraus. In dieser Zeit habe er sie zu einem angesehenen Forum für alle Fragen des geistigen und gesellschaftlichen Lebens weiterentwickeln können, hieß es in der Begründung. (APA)