Sie hat sich im Messegeschehen etabliert, wenn auch das Publikumsinteresse bisher eher auf den deutschsprachigen Raum eingeschränkt blieb. Die Rede ist von Österreichs - zwar nicht einziger, aber international anerkanntester - Messe für zeitgenössische Kunst: die "kunst wien". Für die achte Auflage (17.-20. Oktober) sind sämtliche Ausstellerkojen längst ausgebucht. Bei der Premiere 1995 zählte man 43 Galeristen, heuer werden es 58 sein. Veranstalter, Messebeirat und die seit drei Jahren als Hauptsponsor fungierende Renault-Niederlassung Österreich - sie alle schnurren ob der fulminanten Entwicklung in den vergangenen Jahren. Die Anzahl der Besucher erreichte 2001 mit mehr als 13.500 (1995: ca. 7000) ebenso einen Höhepunkt wie der von den Ausstellern verbuchte Umsatz: mehr als 1,8 Millionen Euro inklusive den im Anschluss an die Messe getätigten Abschlüssen.

Vom katastrophalen Ergebnis 1995 (197.000 EURO) hat man sich erholt und 1998 erstmals die magische achte Stelle im damaligen Schillingerlös passiert (10 Mio. öS / 727.000 Euro). Rückblickend verbuchte der Veranstalter damals auch die höchste Ausstelleranzahl (67), womit 2001 nachdrücklich der Beweis erbracht wurde - nicht die Quantität, sondern die Qualität bestimmt. Eben auch bei den ausstellenden Teilnehmern. Eine vergangenes Jahr durchgeführte Befragung durchleuchtete den Publikumszulauf. 78 Prozent der Besucher stammten aus Wien und Umgebung, 15 Prozent aus den Bundesländern und (nur) sieben Prozent aus dem Ausland. Letzteren Anteil würde man vermutlich gerne erhöhen, wobei dies in Ermangelung ausländischer Aussteller ein kniffliges Anliegen bleibt. Jedenfalls hat man heuer museale Institutionen im Rahmenprogramm integriert. In zwei Podiumsdiskussionen werden Sammlungskonzepte österreichischer Museen bzw. Konzepte von Ausstellungshäusern (Kunsthallen, Kunstvereinen) beleuchtet. (kron/DER STANDARD; Printausgabe, 21.09.2002)