Deutschland
US-Senator Helms für Truppenabzug aus Deutschland bei Schröder-Sieg
"Anti-Amerikanischer Wahlkampf Schröders ist abstoßend"
Washington - Der namhafte US-Politiker Senator Jesse
Helms tritt dafür ein, dass der Kongress im Fall einer Wiederwahl von
Bundeskanzler Gerhard Schröder über einen Truppenabzug aus
Deutschland nachdenkt. In einer am Donnerstag in Washington
veröffentlichten Erklärung kritisiert der Senator die Haltung
Schröders gegen einen Irak-Krieg in scharfer Form und wirft ihm vor,
die Beziehungen zu den USA so schwer beschädigt zu haben, dass sie
nur schwer zu reparieren seien. "Die anti-amerikanische Kampagne von Kanzler Gerhard Schröder
stößt mich ab, und ich bin keineswegs der einzige Amerikaner mit
solchen Gefühlen", schreibt Helms, ranghöchster Republikaner im
Auswärtigen Senatsausschuss. Im "offensichtlichen zynischen Bemühen",
die Bundestagswahl am Sonntag auf Kosten Amerikas und der NATO zu
gewinnen, greife Schröder die USA an.
"Viele meiner Kollegen auf beiden Seiten (Republikaner und
Demokraten) werden die Ergebnisse der Wahl sehr genau verfolgen",
fährt Helms fort, der in wenigen Monaten aus Altersgründen aus dem
Kongress ausscheiden wird. Wenn Schröder durch die Amerika-Attacken
gewinne und Deutschland sich nicht "den anderen mehr
verantwortungsbewussten Führern in Europa" in einem konstruktiven
Dialog über die besten Wege zur Auseinandersetzung mit dem Irak
anschließe, "dann muss der Kongress ernsthaft einen Truppenabzug aus
Deutschland erwägen". Die Truppen sollten dann auf dem Territorium
von NATO-Partnern stationiert werden, "die die USA unterstützen und
im 21. Jahrhundert bedeutend für die Allianz sein wollen". (APA/dpa)