Den Haag - Der wegen Ermordung des niederländischen Rechtspopulisten Pim Fortuyn angeklagte Umweltaktivist Volkert van der Graaf (33) hat nach 70 Tagen seinen Hungerstreik beendet. Dies teilte seine Anwältin am Donnerstag mit. Der mutmaßliche Attentäter wollte mit dem Hungerstreik gegen die Umstände seiner Haft protestieren. Weil er seit 12. Juli viel Obstsaft getrunken habe, sei sein Gesundheitszustand ziemlich gut, sagte Anwältin Britta Böhler. Justizminister Piet Hein Donner äußerte sich erfreut über die Entscheidung des Häftlings. Dadurch sei eine weitere Eskalation verhindert worden, sagte er. Van der Graaf dürfe künftig mehr Besuch empfangen und könne häufiger an die frische Luft, versicherte der Minister. Die Infrarot-Kameras, mit denen er aus Sorge um einen etwaigen Selbstmord rund um die Uhr beobachtet wird, blieben aber vorerst weiter in der Zelle. Volkert van der Graaf hat nach Darstellung der Justiz bei den bisherigen Verhören nichts zu der Tat gesagt. Fortuyn war am 6. Mai vor dem Rundfunkzentrum in Hilversum erschossen worden. Der Angeklagte ist wenige Minuten nach der Tat in der Nähe festgenommen worden.(APA/dpa)