Abschied aus dem Nationalrat: Küsschen, Anerkennung und Blumen für Riess-Passer
Redaktion
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Wien - "Sie werden mir fehlen. Leben Sie wohl",
verabschiedete sich Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer (F) am
Donnerstag aus dem Nationalrat. Offenbar wird auch sie anderen
fehlen, glaubt man den Wortmeldungen der Fraktionsführer an diesem
Tag bei der Bilanz über zweieinhalb Jahre Schwarz-blau. Selbst Alfred
Gusenbauer (S) und Alexander Van der Bellen (G) fanden anerkennende
Worte - zumindest für Riess-Passer als Person. Euphorischer freilich
die Klubchefs der Koalition: Andreas Khol (V) verabschiedete sich mit
einem Küsschen, Karl Schweitzer (F) mit Blumen.
Argumente inkl.
"Die persönliche Wertschätzung war vorhanden, auch wenn wir
politisch anderer Meinung waren", so Gusenbauer. Van der Bellen
berichtete, er habe Riess-Passer im Zuge der Debatte um das
Anti-Euro-Volksbegehren der FPÖ kennen gelernt: "Ich hab das
Volksbegehren für einen Unfug gehalten. Aber es war immer ein
Vergnügen, mit Frau Riess-Passer zusammen zu krachen bei
Diskussionen. Sie hatte Argumente. Seit jener Zeit bringe ich Frau
Riess-Passer Wertschätzung entgegen."
Auch Khol berichtete von Sträußen, die er mit Riess-Passer
ausgefochten habe. Letztlich habe man aber immer zu guten Lösungen
gefunden: "Susanne, herzlichen Dank." Im Anschluss verabschiedete er
sich mit einem Küsschen von der Vizekanzlerin.
Schweitzer meinte, er sei stolz auf "meine Chefin". Sie habe -
wenn nötig - auch unpopuläre Maßnahmen umgesetzt. Schweitzer blieb es
vorbehalten, der ausgeschiedenen Parteichefin und scheidenden
Vizekanzlerin mit rot-weißen Blumen, dekoriert mit rot-weiß-roter
Schleife, zu danken.
(APA)
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