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Foto: Reuters/Christian Charisius
Die angeschlagene Telefonfirma MobilCom kann sich nach Angaben des "Spiegel" keine Hoffnungen machen, mehr als die schon bereitgestellten 50 Millionen Euro von der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) an Hilfen zu bekommen. Dies hätten KfW-Chef Hans Reich und seine Vorstandskollegin Ingrid Matthäus-Maier der Bundesregierung signalisiert, berichtete das Magazin am Freitag vorab aus seiner neuen Ausgabe. MobilCom verfügt demnach aus Sicht der Bank über keinerlei eigene Sicherheiten, mit denen die Rückzahlung von weiteren zugesagten 270 Millionen Euro garantiert werden könne. Auch der Bund wolle über die Summe von 50 Millionen Euro Soforthilfe hinaus nicht bürgen. Zusätzliches Geld werde damit nicht zur Auszahlung kommen, sagte ein KfW-Manager dem "Spiegel". Jobs weg Beim Mobilfunkunternehmen sind nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" etwa ein Drittel der 5500 Stellen gefährdet. Damit seien rund 1800 Jobs in Gefahr, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Aufsichtsratskreise. Nach der Wahl Das neue Sanierungskonzept werde den Angaben zufolge frühestens am kommenden Montag und damit nach der Bundestagswahl präsentiert. Das Unternehmen sei mit der Verschiebung den Wünschen der Politik gefolgt. Irritiationen Die Europäische Kommission hat sich über die Auszahlung der ersten Tranche des Rettungskredites an MobilCom irritiert gezeigt. Strenggenommen müssten Beihilfen erst angemeldet und von der Kommission genehmigt werden, bevor die Gelder fließen dürften, sagte eine Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti am Freitag vor Journalisten in Brüssel. Auf die Frage, ob die Auszahlung dann illegal sei, fügte die Sprecherin an: "Mitgliedsstaaten brechen jeden Tag EU-Recht." Entscheidend in diesem Fall sei aber die endgültige Beurteilung durch die Kommission. MobilCom rief nach eigenen Angaben am Freitag die ersten 50 Millionen Euro des Rettungskredits ab. Für diesen Teil der Hilfe bürgt die Bundesregierung. Damit muss der Kredit in Brüssel als Beihilfe angemeldet werden. Dies erfolgte der Monti-Sprecherin zufolge bisher nicht. Die Kommission habe von Berlin noch nicht die Informationen erhalten, die für eine Beurteilung der Beihilfe notwendig seien, sagte sie. Die Bundesregierung habe aber in einem Schreiben zugesichert, dass die Hilfe angemeldet werde. (APA)