Wien - Im Iran sind nach Angaben der Opposition am Montag und Dienstag sechs Menschen in drei verschiedenen Städten öffentlich gehenkt worden. Wie der "Nationale Widerstandsrat des Iran" in einer Aussendung am Mittwoch unter Berufung auf iranische Presseberichte meldete, seien vier Gefangene in Teheran und zwei weitere in Ahwaz und Abadeh erhängt worden. Damit hätten seit Jahresbeginn insgesamt 274 Hinrichtungen stattgefunden, abgesehen von geheim durchgeführten Exekutionen. Sicherheitstruppen für Kontrollle der Frauen Das Frauenkomitee des "Widerstandsrates" berichtete von der Einrichtung einer neuen Sicherheitstruppe in einer Reihe von Städten, mit denen die "Unterdrückung von Frauen und Mädchen weiter verstärkt" werden solle. Insbesondere gehe es um die Verfolgung der Verletzung islamischer Bekleidungsvorschriften. In den Einrichtungen dieser Spezialtruppe würden Frauen und Mädchen festgehalten und misshandelt. Es gebe Kontrollen an Mädchenschulen und an öffentlichen Plätzen. "Geschlechter-Apartheidspolitik" Das Frauenkomitee kritisierte auch die Gründung von "Frauentaxis" als Ausdruck der von den herrschenden Mullahs verfolgten "Geschlechter-Apartheidspolitik". Die Trennung der Geschlechter im Iran habe bereits nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erfasst, es gebe sie in öffentlichen Verkehrsmitteln, Spitälern, Ämtern, Sportzentren und anderen öffentlichen Einrichtungen. In einer weiteren Aussendung beklagt der Widerstandsrat Angriffe von iranischen Revolutionswächtern und Truppen des Innenministeriums auf 17 Dörfer in der südlichen Provinz Fars. Unter Berufung auf die staatliche Tageszeitung "Kayahan" von 16. September heißt es, bei der "größten Operation gegen bewaffnete Rebellen" seien in den vergangenen drei Wochen bei Feuergefechten mindestens sechs Menschen getötet oder verwundet sowie 78 weitere festgenommen worden, darunter fünf Frauen. Ethnische Säuberungen Laut Widerstandsrat unterdrückt das iranische Regime seit zwei Jahrzehnten die Ureinwohner im Bergland der Provinz Fars. Im Vorjahr sei eine "große Anzahl" dieser Menschen unter der Beschuldigung der "bewaffneten Rebellion" und des "Drogenschmuggels" hingerichtet worden. In diesem Zusammenhang beschuldigt der Widerstandsrat die iranischen Behörden der "ethnischen Säuberungen" in der Region. (APA)