International
Mehr Warnungen vor Terroranschlägen als von Washington zugegeben
Untersuchung des US-Kongresses
Washington - Die amerikanischen Geheimdienste haben
weitaus mehr Warnungen über geplante Terroranschläge mit dem Einsatz
von Flugzeugen erhalten als dies die US-Regierung bisher zugegeben
hat. Das geht aus Ermittlungen des US-Kongresses zu den
Terroranschlägen vom 11. September hervor, die am Mittwoch in der
ersten öffentlichen Anhörung des zuständigen Untersuchungsausschusses
publiziert wurden. Die zuständige Stabsdirektorin Eleanor Hill erklärte, es gebe
zwölf Fälle von Warnungen vor Anschlägen, bei denen Terroristen
Flugzeuge als Waffen benutzen wollten. Der älteste Hinweis stamme aus
dem Jahr 1994, der jüngste aus dem August 2001. Ein Monat vor den
Anschlägen von New York und Washington habe der Geheimdienst
Warnungen erhalten, Osama bin Laden plane einen Sprengstoffanschlag
auf die US-Botschaft in Kenia oder wolle ein Flugzeug darauf stürzen
lassen.
Im August 1998 hätten die US-Geheimdienste erfahren, dass eine
"Gruppe von nicht identifizierten Arabern plant, eine mit Sprengstoff
beladene Maschine aus einem ausländischen Staat ins World Trade
Center zu fliegen", heißt es in dem von Hill vorgelegten Bericht
weiter. Die Warnung sei an die Bundesluftfahrtbehörde und das FBI
weitergeleitet worden, aber es sei daraufhin wenig unternommen
worden. (APA/AP)