Bevölkerung des gleichnamigen US-Städchens setzt sich durch -Schokoladenriese wird nach massiven Widerstand nicht veräußert
Stiftung rückt nach massivem Widerstand von Plänen ab
Redaktion
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Hershey/Paris - Der seit Monaten umstrittene Verkauf der
traditionsreichen US-Schokoladenfirma Hershey ist vom Tisch. Die
Stiftung, die das Unternehmen kontrolliert, verlangte in der Nacht
zum Mittwoch in Hershey von der Firmenleitung ein Ende der
Verkaufsbemühungen. In einer Erklärung hieß es weiter, alle
bisherigen Kaufangebote seien abgelehnt worden. Die Stiftung
reagierte damit offenbar auch auf den massiven Widerstand in der rund
12.000 Einwohner zählenden "Schokoladen-Stadt" Hershey, in der die
Verkaufspläne seit ihrem Bekanntwerden Ende Juli für Aufregung
gesorgt hatten.
Die Stiftung vollzog damit offenbar kurz vor dem geplanten
Abschluss des Verkaufs des US-Schokoladenmarktführers eine
Kehrtwende. Das "Wall Street Journal" berichtete, der Kaugummi- und
Süßwarenkonzern Wrigley habe eigentlich für 12,5 Mrd. Dollar (fast 13
Mrd. Euro) den Zuschlag bekommen sollen. Über das Angebot hätte
demnach der Vorstand von Hershey noch am Mittwoch entscheiden sollen.
Weitere Interessenten an Hershey waren der Schweizer Nestlé-Konzern
und der britische Lebensmittel-Riese Cadbury-Schweppes, die sich für
den Kauf zusammentun wollten.
1905 gegründet
Erst Anfang des Monats hatte ein Gericht der Hershey-Stiftung den
Verkauf ihrer Anteile untesagt, solange die Folgen für den Standort
nicht geklärt seien. Das Städtchen Hershey entstand rund um die
Schokoladenfabrik, die Milton Hershey 1905 gegründet hatte. Noch
heute arbeitet rund die Hälfte der Einwohner in dem Unternehmen. Nach
seinem Tod hatte der Firmengründer der Stiftung der Milton Hershey
School, einer Schule für benachteiligte Kinder und Waisen, seine
Unternehmensanteile vermacht. Diese Stiftung wollte durch die
ursprünglich geplanten Verkäufe mehr Geld für ihre Arbeit mit den
Kindern erlösen.
Hershey dominiert mit einem Marktanteil von 43 Prozent den
US-Süßwarenmarkt, gefolgt von Mars und Nestlé. Das Unternehmen
beschäftigt weltweit 14.000 Mitarbeiter bei einem Umsatz von 4,5 Mrd.
Dollar (rund 4,6 Mrd. Euro) im vergangenen Jahr. (APA)
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