Medien
Streik bei "France Soir" beendet
Betriebsleitung hat Entlassungsverfahren eingestellt
Die Pariser Tageszeitung "France Soir" ist am
Mittwoch nach einem am 10. September begonnenen Journalistenstreik
erstmals wieder erschienen. Nach Angaben der Gewerkschaften hat sich
die Betriebsleitung bereit erklärt, eine Reihe bereits in die Wege
geleiteter Entlassungsverfahren einzustellen. Ein im September des
Vorjahres mit der Betriebsleitung vereinbartes Abkommen sah vor, dass
"France Soir" über eine Redaktion von nicht weniger als 59
Journalisten verfügen müsse. Gegenwärtig beschäftigt die Zeitung 49
fest angestellte Redakteure und 22 ständige freie Mitarbeiter. Die
Betriebsleitung hatte vorgehabt, neun freie Mitarbeiter und einen
fest angestellten Journalisten zu entlassen. Das Krisen geschüttelte Boulevardblatt kämpft seit Jahren um das
finanzielle Überleben. Die 1944 gegründete Zeitung erreichte in den
sechziger Jahren eine Auflage von mehr als einer Million Exemplaren.
1999 wurde sie von der Pressegruppe Hersant, die auch Verleger der
Zeitung "Le Figaro" ist, an den Geschäftsmann Georges Ghosn für einen
"symbolischen" Franc verkauft, nachdem sie bereits mehr als die
Hälfte der Leser verloren hatte. Seit der Übernahme durch die
italienische Poligrafici Editoriale vor zwei Jahren sank die Auflage
auf 130.000 Exemplare. (APA)