Wirtschaft
1,9 Prozent Teuerung im August
Inflationsrate steigt wieder
Wien - Die Inflationsrate ist in Österreich im August im
Jahresabstand auf 1,9 Prozent geklettert, nachdem sie davor mehrere
Monate hindurch gesunken war. Im Juli hatte die Teuerung noch 1,6
Prozent und im Juni 1,7 Prozent betragen, im Mai 1,9 Prozent. Im
Monatsabstand stiegen die Preise im Schnitt um 0,2 Prozent.
Verantwortlich dafür waren nach Angaben der Statistik Austria vom
Mittwoch vor allem Preissteigerungen bei Zigaretten, aber auch bei
Hotels. Besonders stark legte im August gegenüber dem Vorjahr der für die
Währungsunion zu berechnende Harmonisierte Verbraucherpreisindex
(HVPI) Österreichs zu, der mit +2,1 Prozent den bisher höchsten Wert
im Laufe des Jahres 2002 aufwies. Dies ist laut Statistik Austria vor
allem auf die überdurchschnittlich gestiegenen Preise in Hotels
zurückzuführen, die im HVPI stärker gewichtet sind als im VPI. Im
Juli und Juni war der HVPI im Jahresabstand jeweils 1,5 Prozent höher
gewesen, im Mai und April je 1,7 Prozent.
Der VPI-Gesamtindex (2000=100) legte im August auf 104,8
(vorläufig) nach 104,6 im Juli (endgültig) zu. Dabei wies der Index
der Saisonwaren (100,0 nach 100,4) mit 4,3 Prozent Anstieg im
Jahresabstand (-1,6 Prozent Juli-Juli) ein besonders starkes Plus
auf, im Monatsabstand sank er um 0,4 Prozent. Der Index ohne
Saisonwaren (104,9 nach 104,6) stieg im Jahresabstand um 1,9 (1,6)
Prozent und im Monatsabstand um 0,3 Prozent.
Telefonie, Gesundheit billiger
Gegenüber dem August des Vorjahres inflationsdämpfend wirkten wie
schon im Juli die Nachrichtenübermittlung (-0,9 Prozent) und die
Gesundheitspflege (-1,1 Prozent). Alle anderen Ausgabengruppen
zeigten im Jahresabstand eine eindeutig steigende Preisentwicklung.
Zu einem Sechstel waren dafür nach Angaben der Statistik Austria vom
Mittwoch Verschiedene Waren und Dienstleistungen (+3,6 Prozent)
gefolgt von Freizeit und Kultur (+2,3 Prozent) sowie Verkehr (+1,9
Prozent) mit je einem Siebtel verantwortlich. Die Warengruppe
"Alkoholische Getränke, Tabakwaren" verteuerte sich binnen
Jahresfrist um 6,3 Prozent (nach +3,4 Prozent im Juli-Juli-Abstand).
Bei der Körperpflege waren es vor allem Friseure und
Kosmetiksalons (+5 Prozent), die sich im Jahresabstand deutlich
verteuerten (Herrennormalhaarschnitt +8 Prozent, Kinder-/
Jugendhaarschnitt +7 Prozent, Waschen und Legen sowie Waschen und
Fönen je +6 Prozent). Auch das Preisniveau von Versicherungen (+4,2
Prozent) hat sich deutlich erhöht (darunter Rechtsschutzversicherung
+10 Prozent). Auch die Preise für Pauschalreisen (+6,5 Prozent) und
für Freizeit- und Kulturdienstleistungen (+2,9 Prozent) liegen
deutlich über dem Vorjahresniveau (Städteflug +11 Prozent,
Flugpauschalreisen +6 Prozent, Fußballsitzplatz +9 Prozent,
Touristische Attraktionen +7 Prozent, Rubbellos +5 Prozent). Auch
Flugticket-Preise (+12 Prozent) zogen im Jahresabstand deutlich an.
Alkoholische Getränke und Tabakwaren preistreibend
Im Monatsabstand (August gegenüber Juli) haben in der Gruppe
Alkoholische Getränke und Tabakwaren (+3,1 Prozent) zuletzt die
Zigarettenpreise (+5 Prozent) auf Grund von Steuererhöhungen stark
angezogen. Nach dem Sommerschlussverkauf begannen auch die Preise in
der Gruppe Bekleidung (+1,1 Prozent) wieder zu steigen. So wurde etwa
Kinder- und Damenbekleidung um 2 Prozent und Herrenbekleidung um 1
Prozent teurer (Herrenhose +6 Prozent, Kindersweater +6 Prozent,
Damenhose +5 Prozent). Auch in der Gruppe Restaurants und Hotels
(+0,6 Prozent) waren Preissteigerungen bei den
Beherbergungsdienstleistungen (+2,7 Prozent) zu beobachten:
Übernachtungen im Ausland (Appartement) +5 Prozent, Hotelzimmer mit
Frühstück 4*, 5* +3 Prozent.
Einzig in der Gruppe Freizeit und Kultur (-0,6 Prozent) waren
durchschnittliche Preissenkungen gegenüber dem Vormonat (Juli 2002)
zu verzeichnen. Pauschalreisen wurden um 1,7 Prozent billiger als im
Vormonat (Flugreisen -2 Prozent). Auch sonstige Güter für Freizeit
und Kultur (-0,3 Prozent) und sonstige Freizeitartikel und -geräte
inkl. Gartenartikel und Heimtiere (-0,3 Prozent) wiesen geringfügige
Verbilligungen auf (Hometrainer -3 Prozent, Schischuhe/Inlineskater
-2 Prozent, Blumenstock -3 Prozent).
Der Index für den privaten Pkw-Verkehr stieg im Jahresabstand um
1,6 (1,5) Prozent, sank gegenüber dem Vormonat Juli 2002 jedoch um
0,4 Prozent von 104,4 auf 104,0. Diesen Index berechnet die Statistik
Austria im Auftrag von ARBÖ, AK, Gewerkschaft Öffentlicher Dienst,
ÖAMTC und WKÖ.
(APA)