München - Ein neues "intelligentes" Autokennzeichen mit integriertem Chip soll nach dem Willen des Chipherstellers Infineon künftig Autodiebe abschrecken. Gemeinsam mit zwei Partnern hat das Unternehmen einen speziellen Speicherchip in der Größe eines Personalausweises entwickelt, der zum Beispiel Kennzeichen und Zulassungsdaten speichern kann. Das selbstklebende Etikett sei eine Art Minicomputer, der über eine eingebaute Antenne Radiosignale mit einem Lesegerät austauschen könne, sagte Ingo Susemihl von Infineon am Dienstag. Anders als ein normales Nummernschild ließe sich das neue Kennzeichen nicht mehr entfernen, denn bei einem Ablöseversuch der Folie werde automatisch die Verbindung zwischen Chip und Antenne zerstört. Bereits im zweiten Halbjahr 2003 soll das neue Kennzeichen weltweit verfügbar sein. Der Silizium-Chip soll bis zu 1000 Zeichen speichern, wobei die einzelnen Daten in verschiedenen Bereichen individuell über Sicherheitscodes geschützt werden können. Sichtbar soll der "iltag" lediglich Informationen wie die Daten des Nummernschildes enthalten. Für bestimmte Personenkreise könnten darüber hinaus Daten wie Zulassung, Namen der Fahrer oder Steuer- und Versicherungsnachweise gespeichert werden. Auch ein Zulassungscode für das Parken etwa auf einem Unternehmensgelände könne auf dem Chip aufgebracht werden. Die einzelnen Daten-Gruppen könnten so gesichert werden, dass sie nur von bestimmten, jeweils berechtigten Personen ausgelesen werden können, sagte Susemihl. Die Entwicklung des so genannten "iltag" ist eine Gemeinschaftsarbeit von Infineon und den Unternehmen Schreiner Prosecure sowie der Erich Utsch AG. Von Infineon stammt die Chip- Technologie, die der Etikettenhersteller Schreiner Prosecure mit den verschlüsselten Daten auf einer Hologrammfolie integriert. Als Kfz- Kennzeichenexperte ist die Erich Utsch AG für das Gesamtsystem verantwortlich und sorgt für die internationale Vermarktung. (APA)