Chairman Steve Case gerät wegen seiner Rolle bei der Übernahme Time Warners durch AOL unter Druck - Er will dennoch bleiben
Redaktion
,
New York - Der Verwaltungsrat des US-Medienriesen AOL
Time Warner will offenbar seinen Präsidenten Steve Case vor die Tür
setzen. Wie die "New York Times" am Dienstag unter Berufung auf
Personen aus der unmittelbaren Umgebung des Verwaltungsrats
berichtete, soll der Plan schon auf der nächsten
Verwaltungsratssitzung am kommenden Donnerstag in die Tat umgesetzt
werden.
AOL-Gründer Case will der Zeitung zufolge jedoch an der Spitze des
Konzerns bleiben, den er Anfang 2000 durch die Fusion seines
weltgrößten Internet-Anbieters mit dem Medienunternehmen Time Warner
geschmiedet hatte.
Drei-Viertel-Mehrheit
Um die Pläne seiner Widersacher zu vereiteln, müsste Case
mindestens drei der 14 Verwaltungsratsmitglieder auf seine Seite
bringen, schrieb die "New York Times". Denn nur mit einer
Drei-Viertel-Mehrheit könne der Rat seinen Präsidenten entlassen. Ein
Unternehmenssprecher wurde allerdings in dem Zeitungsbericht mit der
Aussage zitiert, die Gerüchte über einen erzwungenen Weggang von Case
entbehrten jeder Grundlage.
Bereits Mitte Juli hatte mit Robert Pittman die Nummer zwei von
AOL Time Warner und ein enger Vertrauter von Case abtreten müssen.
Pittman war an der Aufgabe gescheitert, den unter der Flaute in der
Internet-Branche leidenden Online-Dienst AOL wieder auf Kurs zu
bringen. AOL war damals auf den Rang eines einfachen
Geschäftsbereichs herabgestuft worden. Der Zusammenschluss hatte aus
Sicht von Time Warner nicht die erhofften Vorteile durch die
Verbindung eines traditionellen Medienunternehmens mit einem
Internet-Dienst gebracht. (APA)
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