Der französische Medien-, Luftfahrt- und Rüstungskonzern Lagardere hat sein Interesse an den französischen Teilen von Vivendi Universal Publishing (VUP) angemeldet. Vivendi-Chef Jean-Rene Fourtou hat die gesamte Verlagssparte VUP im Rahmen seines Sanierungsprogramms unerwartet zum Kauf angeboten. Inzwischen ist die mögliche Akquisition von VUP durch nicht-französische, vor allem US-Interessenten ein Politikum in Frankreich geworden, berichtet das Wall Street Journal . Die Übernahme des Frankreich-Geschäfts von VUP würde wahrscheinlich von der Regierung in Paris unterstützt. Möglicher Vekauf an Nicht-Franzosen erhitzt die Gemüter Kern des politischen Rummels um die Zukunft von VUP sind das Wörterbuch Larousse und das Nachschlagewerk Le Robert, die als wesentliches Erbe französischer Kultur betrachtet werden. Ein möglicher Ausverkauf an Nicht-Franzosen erregt die Gemüter französischer Politiker über Parteigrenzen hinweg. Das Interesse von Lagardere kommt daher gerade zum richtigen Zeitpunkt. Vivendi Universal würde aber einen Verkauf der gesamten VUP bevorzugen. Auch aus wettbewerbsrechtlicher Sicht könnten Probleme auftauchen, weil Lagardere in manchen Bereichen eine dominante Marktstellung erreichen würde. Eine Prüfung durch Brüssel und die französische Kartellbehörde ist daher notwendig. Zu VUP gehören neben den französischen Verlagshäusern das erst im Vorjahr um 2,2 Milliarden Dollar erworbene Bostoner Verlagshaus Houghton Mifflin sowie spanisch- und portugiesisch-sprachige Verlage. Teil von VUP ist auch die Computerspiel-Sparte mit erfolgreichen Softwareschmieden wie Blizzard und Sierra. Der Game-Bereich ist aber beim Verkauf der VUP ausgeschlossen. (pte)