Srinagar - Nach dem ersten Wahltag im indischen Teil
Kaschmirs haben Bürger Zweifel an der offiziell angegebenen
Beteiligung von 44 Prozent geäußert. Sie beschuldigten am Dienstag
Armee und Polizei, Wähler zur Stimmabgabe genötigt zu haben. Die
Behörden wiesen diese Vorwürfe zurück. Trotz massiver
Sicherheitsvorkehrungen hatte es am Montag Anschläge extremistischer
Moslemgruppen gegeben. Zwei Menschen kamen ums Leben. Separatisten
bekämpfen die Wahl. Die Wahlkommission hatte Armee und Polizei
verboten, Bürger zu Wahllokalen zu bringen.
Einen Tag nach der ersten Runde zur
Wahl des Regionalparlamentes im indischen Kaschmir ist bei
Granat-Anschlägen ein Mensch getötet worden, weitere 18 wurden
verletzt. Eine Granate schlug am Dienstag nach Polizeiangaben auf
einem gut besuchten Markt in der Ortschaft Anantnag ein, 60 Kilometer
südlich von Srinagar. Die Angreifer hätten vermutlich auf eine
Polizeipatrouille gezielt. Bei dem Anschlag kam ein Mensch ums Leben,
15 Personen wurden verletzt. Die Behörden vermuteten moslemische
Extremisten hinter dem Überfall.
Ziel des zweiten Anschlags war ein Bürokomplex der Kongresspartei
in Srinagar. Der Partei zufolge wurden drei Menschen verletzt, ein
Auto wurde beschädigt. Bei einem Feuergefecht zwischen Grenzsoldaten
und Rebellen in Tral südlich von Srinagar wurde nach Angaben der
indischen Streitkräfte ein Extremist getötet, der der verbotenen
Gruppierung Jaish-e-Mohammed angehört haben soll.
Zur ersten Wahlrunde am Montag kamen trotz Morddrohungen
moslemischer Extremisten und eines tödlichen Anschlags 44 Prozent der
Stimmberechtigten an die Urnen. Weitere Wahltermine sind der 24.
September sowie der 1. und 8. Oktober. Ergebnisse werden Mitte
Oktober erwartet. Bereits vor den Wahlen fielen in diesem Jahr rund
100 Politiker und Aktivisten der Gewalt mutmaßlicher Extremisten zum
Opfer, darunter auch der Justizminister von Jammu und Kaschmir,
Mustaq Ahmad Lone. (APA/dpa)
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