Wien - Das Liberale Forum hat seine Entscheidung über eine Kandidatur bei der kommenden Nationalratswahl vertagt. "Das Präsidium hat heute keine Entscheidung getroffen", erklärte Bundessprecher Alexander Zach am Montag bei einer etwas improvisiert wirkenden Pressekonferenz in Wien. Den Liberalen fehlt offenbar noch ein Spitzenkandidat. "Der Wille ist da, es hängt aber noch von Personen ab", so Zach. In den nächsten beiden Tagen soll eine endgültige Entscheidung fallen. Über eine fehlende Finanzierung des Wahlkampfs kann die Partei jedenfalls nicht klagen. Wie Zach erklärte, stehe "ein Wahlkampfbudget von einer Million Euro zur Verfügung". Ob die Liberalen antreten oder nicht, hänge von den Personen ab und von organisatorischen Rahmenbedingungen. Dafür seien noch Gespräche notwendig, denn: "Es geht um eine glaubwürdige Kandidatur". Die Chancen dafür stünden aber gut. Wer für eine liberale Liste in Frage käme, wollte Zach nicht sagen. Das Sammeln der für das Antreten notwendigen 2.600 Unterschriften dürfte kein Problem darstellen. Rund 5.000 Personen seien derzeit schon bereit, für die Liberalen zu unterschreiben, so Zach. Als inhaltliche Schwerpunkte eines liberalen Wahlkampfes nannte er eine Steuersenkung für Unternehmen, die Schaffung eines "wettbewerbs- und leistungsfähigen" Bildungssystems sowie die Generationenfrage. "Bei dem derzeitigen Pensionssystem ist die Generation nach 1970 die betrogene Generation". Auf eine rasche Entscheidung drängte der deutsche FDP-Bundestagsabgeordnete Werner Hoyer. Er ist am Wochenende nach Wien gekommen, um das Liberale Forum zu unterstützen. "Wir haben ein nachhaltiges Interesse an einer Kandidatur". (APA)