Der Leipziger Archäologe Frank Steinmann
erwartet von der Öffnung eines bisher unerforschten Schachtes in der
Cheops-Pyramide keine "Wunderdinge". "Ich sehe der Live-Übertragung
im Fernsehen dennoch mit Interesse entgegen", sagte der Forscher des
Ägyptologischen Institutes der Universität Leipzig am Montag der dpa.
Das ZDF übertragt an diesem frühen Dienstagmorgen um 03.35 bis 05.30
Uhr die Öffnung des Schachts mit einer Roboterkamera in der
weltberühmten Pyramide von Gizeh bei Kairo.
Hohlraum oder Geheimkammer
1993 stieß der deutsche Ingenieur Rudolf Gantenbrink im Südschacht
des letzten noch erhaltenen Weltwunders, der Cheops-Pyramide, auf
eine geheimnisvolle Tür, die rund um die Welt für Schlagzeilen
sorgte. Die Expedition in der Nacht zu Dienstag soll klären, was sich
hinter dem Verschlussstein verbirgt. "Ich vermute lediglich einen
Hohlraum", erklärte Steinmann.
Hobbyarchäologen dagegen spekulieren bereits seit Jahren über
angebliche Geheimkammern, in denen Pharao Cheops möglicherweise
Schätze vor Räubern und Grabschändern verstecken ließ.
Das ZDF rechnet mit etwa 100.000 Zuschauern, die sich die Sendung
in der Nacht anschauen. Die Live-Übertragung wird ergänzt durch
vorproduzierte Beiträge zu dem Thema. Als Gesprächspartner im Studio
sind der Sachbuchautor Michael Haase, der sich seit zehn Jahren mit
der Pyramidenforschung beschäftigt und die Fachzeitschrift "Sokor"
herausgibt, sowie die Ägyptologin Prof. Ursula Verhoeven von der
Universität Mainz eingeladen, um die Bilder in einer ersten
Einschätzung zu analysieren. (APA/dpa)